Zweiter Anlauf: Ausbau der B273 bei Nauen nimmt Fahrt auf!
Zweiter Anlauf: Ausbau der B273 bei Nauen nimmt Fahrt auf!
Börnicke, Deutschland - Der Landesbetrieb Straßenwesen hat wieder frischen Wind in den Plan für den Ausbau der Bundesstraße 273 nördlich von Nauen gebracht. Der betroffene Abschnitt erstreckt sich von der Einmündung der L201 (Brieselanger Straße) bis zum Ortseingang von Börnicke und umfasst etwa viereinhalb Kilometer. Laut maz-online.de soll der Baubeginn jedoch frühestens für 2028 vorgesehen sein, da zunächst das erforderliche Planfeststellungsverfahren abgeschlossen werden muss. Frank Schmidt vom Landesbetrieb hat sich vorgenommen, noch in diesem Jahr mit den notwendigen Vorbereitungen zu starten.
Die Dauer des Planfeststellungsverfahrens wird auf zwei bis zweieinhalb Jahre geschätzt, abhängig von der Anzahl und Art der eingereichten Einwendungen. Vor kurzem fand ein Abstimmungstermin mit Medienträgern statt, bei dem es um die Lage von Versorgungsleitungen für Strom, Gas, Internet, Wasser und Abwasser ging. Die technische Planung der Straße ist bereits abgeschlossen und es sind mindestens drei Kreisverkehre im Verlauf der Strecke geplant, um die Anbindung zu erleichtern. Darunter sind ein Kreisverkehr an der Kreuzung L201/B273 sowie zwei weitere zur Anbindung der Waldsiedlung und der Straße nach Kienberg.
Widerstand und Naturschutz
Die Planungen für den Ausbau beginnen nicht erst jetzt – bereits seit 2016 wird an den Entwürfen gearbeitet. Ein erster Versuch, die Bauarbeiten im dritten Quartal 2021 zu beginnen, scheiterte allerdings. Der Grund sind die heftigen Proteste gegen die fälligen Baumfällungen im Winter 2021, bei denen mehr als 100 Bäume hätten gefällt werden sollen. Der Naturschutzbund (Nabu) legte Veto ein, was zu einem Eilantrag beim Oberverwaltungsgericht führte. Die Bedenken des NABU beziehen sich auf die Bedrohung des Alleebestands sowie auf das angrenzende Naturschutz- und FFH-Gebiet „Leitsakgraben“. Besonders kritisiert wurde, dass es keinen Planfeststellungsverfahren und keine Variantenuntersuchung zur Erhaltung der Bäume gegeben habe.
Die Bedeutung des Naturschutzes wird nicht nur von den Verbänden, sondern auch gesetzlich hervorgehoben. Der NABU hat ein Informations- und Mitwirkungsrecht in umweltrelevanten Verfahren, das seit 2009 im § 63 BNatSchG verankert ist. Dies gilt unter anderem für Planfeststellungsverfahren, Vegetationsschutzverordnungen und Artenschutzprogramme. Angela Krützfeldt, die Ansprechpartnerin bei NABU, ermutigt alle Natur- und Umweltschützer zur Mitwirkung.
Der Weg zur Genehmigung
Der Verlauf des Planfeststellungsverfahrens wird also entscheidend sein für die Zukunft des Straßenprojekts in Nauen. Die Relevanz der Bürgerbeteiligung und der Einfluss der Umweltverbände auf die Planung sind nicht zu unterschätzen. Immerhin haben diese Eingriffe nicht nur Auswirkungen auf die Umgebung, sondern auch auf die Akzeptanz des Projekts in der Bevölkerung. Abgesehen davon, kann es auch zu rechtlichen Schritten kommen, falls kritische Eingriffe nicht ordnungsgemäß behandelt werden, was bereits bei anderen großen Planungsprojekten wie der A20 der Fall war.
Ein wichtiges Element des Verfahrens liegt auch bei den kommunalen Planungen, die oft nicht ausreichend ökologisch durchdacht sind. Das kann beispielsweise die Versickerung von Regenwasser betreffen. Feature, die durch die NABU-Beteiligung eventuell überdacht und verbessert werden können. Das Engagement der Ehrenamtlichen beim NABU wird als entscheidend für den Schutz der Natur hervorgehoben.
So bleibt im Hinblick auf den Ausbau der B273 abzuwarten, wie die nächsten Schritte verlaufen werden. Der Erfolg und die Umsetzung des Projektes hängen schließlich von zahlreichen Faktoren ab. Aber eines ist sicher, die Diskussion um den Schutz des Naturraums wird weitergehen.
Weitere Informationen zu den Umweltprüfungen sind unter bundesumweltministerium.de zu finden.
Details | |
---|---|
Ort | Börnicke, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)