Bundeswehr-Reform: Neuer Wehrdienst soll 5.000 Freiwillige gewinnen!
Bundeswehr-Reform: Neuer Wehrdienst soll 5.000 Freiwillige gewinnen!
Gotha, Deutschland - Die Bundeswehr hat große Pläne, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat einen neuen Wehrdienst in die Wege geleitet, der nicht nur die Anzahl der Soldaten erhöhen, sondern auch das Rekrutierungsverfahren modernisieren soll. Dies wird derzeit im Bundeskabinett diskutiert und könnte im kommenden Frühjahr beschlossen werden. Die Gesetze sehen vor, dass sich die Bundeswehr von rund 180.000 aktiven Soldaten auf etwa 200.000 vergrößert, was auch der wachsenden Nachfrage nach mehr Reservisten Rechnung trägt. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 setzt die Bundeswehr ausschließlich auf Freiwillige, doch die Rekrutierung verläuft schleppend. Aktuell leisten etwa 10.000 junge Menschen pro Jahr freiwillig Wehrdienst, und das soll sich nun ändern, wie Der Spiegel berichtet.
Neuer Rekrutierungsprozess
Der neue Ablauf sieht vor, dass junge Männer an ihrem 18. Geburtstag einen Brief mit einem QR-Code erhalten, der zu einem Online-Fragebogen führt. Bei Nichtbeachtung droht ein Bußgeld, während die Teilnahme von Frauen nicht verpflichtend ist. Der Fragebogen mit seinen wenigen Fragen, unter anderem zur körperlichen Fitness und zur Bereitschaft zum Militärdienst, kann in etwa 15 Minuten ausgefüllt werden. Die Bundeswehr sichtet diese Daten und lädt die passenden Kandidaten zur Musterung ein. Im ersten Jahr sollen 5.000 Wehrdienstleistende gewonnen werden, was als realistisch eingeschätzt wird. Dies könnte jedoch eine echte Herausforderung werden, denn die Ausbildungskapazitäten der Bundeswehr sind bislang nicht ausreichend für einen stark erhöhten Wehrdienst.
Ältere Gesetze und Anpassungsbedarf
Die Teilnahme am neuen Verfahren ist für Männer Pflicht, während Frauen noch auf eine Gesetzesänderung bei der Wehrpflicht warten müssen. Eine solche Grundgesetzänderung ist jedoch nicht in Sicht, was die Situation etwas kompliziert macht. Tagesschau hebt hervor, dass der Wehrdienst mit einem Basisdienst von sechs Monaten beginnt, unter Umständen aber auf bis zu 23 Monate verlängert werden kann. Anreize für diese Verlängerung könnten unter anderem besondere Führerscheine oder die Anrechnung der Wehrdienstzeit beim Warten auf einen Studienplatz sein. Der Grundsold beträgt rund 1.800 Euro pro Monat, und die Bundeswehr versucht damit, neue Rekruten zu gewinnen und gleichzeitig den bestehenden Mangel zu beheben.
Die Zukunft der Bundeswehr steht auf der Kippe
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bundeswehr vor einer grundlegenden Wende steht. Die Pläne des Verteidigungsministers könnten die Militärstruktur in Deutschland nachhaltig verändern. Ob diese Reformen letztlich gelingen werden und ob die Ziele tatsächlich in den nächsten Jahren erreicht werden, bleibt abzuwarten. Vieles hängt von der Zustimmung des Bundesrates und Bundestags ab. Letztlich steht für die Bundeswehr und ihre zukünftigen Soldaten viel auf dem Spiel, während die Gesellschaft diskutiert, wie man sicherstellen kann, dass die Bundeswehr für die Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt ist. Für die, die gerne auf den Klang von Panzer und Geschoss scheuen, sei gesagt: Eine fundierte Vorbereitung wird jetzt wichtig, um die Wehrdienstattraktivität zu steigern.
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Ort | Gotha, Deutschland |
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