Angreifer überfallen Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde – Polizei ermittelt!

Angriff auf ein queeres Fest gegen Rechtsextremismus in Bad Freienwalde fordert Verletzte; Brandenburgs Regierung fordert Aufklärung.
Angriff auf ein queeres Fest gegen Rechtsextremismus in Bad Freienwalde fordert Verletzte; Brandenburgs Regierung fordert Aufklärung. (Symbolbild/NAG)

Angreifer überfallen Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde – Polizei ermittelt!

Bad Freienwalde, Deutschland - Am Sonntag kam es zu einem schockierenden Vorfall in Bad Freienwalde, Brandenburg, als eine Gruppe von vermummten Angreifern ein Fest für Vielfalt überfiel. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Bad Freienwalde ist bunt“ stattfand, sollte ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen und für eine offene Gesellschaft werben. Doch die Feier wurde von zehn bis fünfzehn Angreifern, die mit Schlagstöcken und Holzwerkzeugen bewaffnet waren, gestört. Laut der Tagesspiegel wurden dabei mindestens zwei Personen leicht verletzt, darunter Mitglieder der queeren Community.

Die Sprecherin der Staatskanzlei äußerte sich bestürzt über den Vorfall und betonte, dass solche Angriffe in einer modernen Gesellschaft nicht toleriert werden dürfen. Der Innenminister von Brandenburg, René Wilke, schloss sich dieser Auffassung an und zeigte sich besorgt über die zunehmende Gewaltbereitschaft unter Rechtsextremen. Aus Polizeikreisen wurde berichtet, dass die Angreifer vor Eintreffen der Einsatzkräfte flüchteten, obwohl diese bereits vor Ort waren. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet Zeugen um Hinweise.

Die Auswirkungen der Gewalt

Die Gewalt in Bad Freienwalde ist nicht isoliert. In Deutschland ist ein Anstieg rechtsextremer Gewalt zu beobachten, der nicht ignoriert werden kann. Laut Informationen von der Bundeszentrale für politische Bildung hat die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten in den letzten Jahren stark zugenommen. 2020 registrierte das Bundeskriminalamt über 23.000 solcher Straftaten, wobei die Anzahl gewalttätiger Übergriffe kontinuierlich steigt.

Diese Entwicklungen sind alarmierend. Viele Menschen, die sich für Toleranz und Vielfalt einsetzen, sehen sich zunehmenden Bedrohungen ausgesetzt. So wurde auch bei der jüngsten Veranstaltung berichtet, dass etwa die Hälfte der Plakate vorab abgerissen wurde. Trotzdem ließen sich die Teilnehmer nicht entmutigen und setzten ihre Idee eines bunten Bad Freienwaldes fort, unterstützt von der Polizei, die den Schutz der Veranstaltung übernahm.

Vertreter des Bündnisses “Für Toleranz und gegen Rechtsextremismus” fordern nach dem Angriff verstärktes Engagement für eine offene, vielfältige Gesellschaft. Sie zeigen sich schockiert über die Vorfälle und betonen die Notwendigkeit, solche Angriffe energisch zu verurteilen. Jule Grienitz, eine Sprecherin des Bündnisses, war beim Angriff anwesend und berichtete von der grausamen Realität, die viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben mussten. Verletzungen wie ein blaues Veilchen und Prellungen zeigen deutlich, dass die Angreifer mit voller Gewalt vorgingen.

In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie die Gesellschaft auf solche Vorfälle reagieren kann. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Rechtsextremismus ist aktives Eingreifen der Zivilgesellschaft unerlässlich. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Entwicklung ist Teil eines besorgniserregenden Trends, den man dringend im Auge behalten sollte.

Details
OrtBad Freienwalde, Deutschland
Quellen