Wasserknappheit in Brandenburg: Strikte Entnahmeverbote drohen!

Wasserknappheit in Brandenburg: Strikte Entnahmeverbote drohen!
Märkisch-Oderland, Deutschland - Wasserknappheit hat in Brandenburg mittlerweile alarmierende Ausmaße angenommen. Die anhaltende Trockenheit zwingt viele Landkreise und Städte dazu, die Wasserentnahme aus Flüssen, Seen und Brunnen einzuschränken. So bereiten unter anderem Potsdam, Brandenburg an der Havel sowie die Landkreise Havelland und Ostprignitz-Ruppin Allgemeinverfügungen vor, um die Wasserressourcen zu schützen. Dies berichtet stern.de.
In vielen Regionen des Bundeslandes, insbesondere im Südosten, gelten bereits entsprechende Regelungen. Insgesamt haben bereits acht Landkreise, darunter Spree-Neiße, Cottbus und Elbe-Elster, Allgemeinverfügungen zur Wasserentnahme erlassen. Vier weitere Kreise arbeiten an ähnlichen Regelungen. Diese drastischen Maßnahmen sind notwendig, um die ökologischen Funktionen der Gewässer aufrechtzuerhalten und den geringen Durchfluss in vielen Fließgewässern zu bewältigen.
Wasserentnahmeverbote in der Praxis
Wie die aktuelle Situation zeigt, sind die Regelungen nicht einheitlich. Der Landkreis Oberhavel beispielsweise hat ein erstes Wasserentnahmeverbot eingeführt. Hier dürfen Gärtner und Landwirte nur zwischen 21 und 6 Uhr Wasser entnehmen. Auch der Landkreis Brandenburg an der Havel hat ein Verbot für die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern bis zum 30. September erlassen, mit Ausnahmen für Saugwagen. Im Havelland gilt gar ein generelles Verbot bis zum Ende des Septembers. Diese Regelungen sind eine Reaktion auf sinkende Grundwasserstände und die Unfähigkeit, die Defizite der letzten Jahre auszugleichen, wie rbb24.de feststellt.
In vielen Landkreisen, darunter auch Märkisch-Oderland, Uckermark und Barnim, existieren bereits seit 2019 beziehungsweise 2020 dauerhafte Wasserentnahmeverbote mit wenigen Ausnahmen. Hier zeigt sich, wie ernst das Thema in den betroffenen Regionen genommen wird. Deshalb hat auch Panketal ein Sprengverbot zwischen April und September eingeführt und überwacht den Trinkwasserverbrauch mittels einer Wasserampel.
Wasserstress in Deutschland
Die Problemstellung ist nicht nur auf Brandenburg beschränkt. Laut einer Studie, die im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) durchgeführt wurde, sind in Deutschland 201 von 401 Landkreisen von Grundwasserstress betroffen. Ein Grundwasserstress entsteht, wenn mehr als 20% des jährlich neu gebildeten Grundwassers entnommen wird. Besonders in Ostdeutschland sind die Grundwasserstände in den letzten Jahren signifikant gesunken. Über 50% des Grundwassers wird in Deutschland zur Trinkwasserversorgung genutzt, was die Lage noch kritischer macht, da die entnommenen Mengen oft über Hunderte von Kilometern in größere Städte transportiert werden, so berichtet zdf.de.
Im Hitzesommer 2023 wurden die Wasserentnahmen in über 80 Landkreisen eingeschränkt. Die Bedenken steigen, da der Klimawandel sowie der steigende Wasserbedarf durch neue Industrien wie Rechenzentren und Halbleiterfabriken die Situation weiter verschärfen könnten. Der BUND fordert daher dringende Maßnahmen von der Bundesregierung, um den Grundwasserverbrauch zu regulieren und nachhaltige Technologien in der Landwirtschaft zu fördern.
Die Biergartensaison könnte also in Zukunft weniger spritzig ausfallen, wenn wir nicht verantwortungsvoll mit unseren Wasserressourcen umgehen. Es liegt an uns allen, wasserbewusst zu handeln und diese wertvolle Ressource zu schützen.
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Ort | Märkisch-Oderland, Deutschland |
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