Durchsuchung im Fokus: Rechtsextremer Verdächtiger nach Angriff in Bad Freienwalde!

Ermittler durchsuchen Wohnungen in Märkisch-Oderland wegen rechtsextremistischer Verbindungen nach Angriff auf ein Bündnis.
Ermittler durchsuchen Wohnungen in Märkisch-Oderland wegen rechtsextremistischer Verbindungen nach Angriff auf ein Bündnis. (Symbolbild/NAG)

Durchsuchung im Fokus: Rechtsextremer Verdächtiger nach Angriff in Bad Freienwalde!

Bad Freienwalde, Deutschland - Die Lage rund um den Rechtsextremismus in Deutschland bleibt angespannt, wie die jüngsten Ermittlungen im Märkisch-Oderland verdeutlichen. Am Morgen des 19. Juni 2025 durchsuchten Ermittler die Wohnung eines Verdächtigen sowie die seiner Eltern. Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) gab bekannt, dass dabei Kleidung und Mobiltelefone sichergestellt wurden. Der Verdächtige wird der rechtsextremistischen Szene zugerechnet, besonders der Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ berichtet.

Dieser Vorfall steht im Kontext eines brutalen Angriffs, der am Sonntag in Bad Freienwalde, Ostbrandenburg, stattfand. Dort griff eine Gruppe von 10 bis 15 vermummten Männern eine Kundgebung des Bündnisses „Bad Freienwalde ist bunt“ an, das für Vielfalt und Toleranz eintrat. Die Polizei hat bereits eine Ermittlungsgruppe unter Federführung des Staatsschutzes eingerichtet, um die Täter zu identifizieren, die bislang auf freiem Fuß sind hinweist.

Ein besorgniserregender Trend

Die Amadeu Antonio Stiftung hat den Angriff als rechtsextrem eingestuft und warnt vor einer beunruhigenden Zunahme von Gewalt in Brandenburg. Initiativen wie „Wir packen’s an“ beklagen in derselben Hinsicht die steigende Häufigkeit rechtsextremer Vorfälle. Kritiker betonen, dass solche Angriffe die allgemeine Gewaltsituation in der Gesellschaft widerspiegeln und fordern, dass Veranstaltungen gegen Rechts entsprechend geschützt werden müssen.

Ähnliche Vorfälle haben in den vergangenen Jahren stattgefunden. Im Mai wurde beispielsweise ein alternatives Wohnprojekt in Cottbus mit Pyrotechnik attackiert. Auch die bevorstehenden Christopher Street Days (CSD) sind Ziel solcher gewaltsamen Mobilisierungen. Für den CSD in Eberswalde am kommenden Samstag wird bereits Polizeischutz organisiert, da man mit über 1.000 Teilnehmenden rechnet.

Rechtsextremistische Gewalt in Deutschland

Rechtsextreme Gewalt stellt nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland dar. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz gibt es rund 32.000 Personen mit rechtsextremen Ansichten im Land, von denen 13.000 als gewaltbereit eingestuft werden. Im Jahr 2020 wurden über 23.600 rechts motivierte Straftaten registriert, mit einem Anstieg der Gewalttaten um mehr als 10 % im Vergleich zum Vorjahr stellt das Bundesamt fest.

Ein beunruhigendes Beispiel für die brutale Gefahr, die von dieser Szene ausgeht, ist der rechtsextrem motivierte Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020, bei dem neun Menschen ums Leben kamen. Der Täter, Tobias R., hatte zuvor rechtsextreme Pamphlete hinterlassen und wurde später tot in der Wohnung seiner Eltern aufgefunden. Solche Geschehnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, gegen rechtsextreme Gewalt vorzugehen und weitere Eskalationen zu verhindern.

Die jüngsten Vorfälle in Bad Freienwalde und die Ermittlungen im Märkisch-Oderland zeigen, dass in Deutschland Handlungsbedarf besteht. Es bleibt zu hoffen, dass die Behörden wirksam gegen die wachsende rechte Gewalt vorgehen und die betroffenen Gemeinschaften schützen können.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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