Oberhavel: 550 Euro Gebühr für Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften!
Oberhavel: 550 Euro Gebühr für Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften!
Oberhavel, Deutschland - Der Kreistag Oberhavel hat am 9. Juli 2025 eine wichtige Entscheidung getroffen: Die monatlichen Nutzungsgebühren für geflüchtete Menschen in Gemeinschaftsunterkünften betragen nun bis zu 550 Euro. Dieses Vorgehen stellt eine signifikante finanzielle Belastung für viele Betroffene dar. Der Landkreis folgt damit dem Ziel, die vorhandenen Plätze effektiver zu nutzen und gleichzeitig die Integration von Menschen mit Bleibeperspektive zu fördern.
Der Landkreis Oberhavel ist gemäß dem Landesaufnahmegesetz verantwortlich für die vorübergehende Unterbringung geflüchteter Personen. Aktuell stehen in elf Einrichtungen des Landkreises insgesamt 2.335 Plätze zur Verfügung. Doch von diesen sind mehr als 600 bereits belegt durch Menschen, die keinen Anspruch mehr auf eine Unterkunft haben. Diese Personen sind auf die Unterstützung von Sozialarbeitern angewiesen, um eine neue Wohnung zu finden, müssen jedoch bis dahin die Gebühr entrichten, was die Situation zusätzlich erschwert. Aktuell sind die Gebühren für die Nutzung von Gemeinschaftsunterkünften aufgrund der hohen Kosten sehr hoch angesetzt, was nicht nur im Landkreis Oberhavel, sondern auch in anderen Städten wie Köln der Fall ist.
Gebühren im Vergleich
Die aktuellen Regelungen in anderen Städten könnten als alarmierendes Beispiel dienen. In Köln etwa wurden die Nutzungsgebühren pro Person zuletzt auf zwischen 19,00 und 29,00 Euro pro Quadratmeter erhöht. Eine fünfköpfige Familie kann somit bis zu 1.302 Euro monatlich zahlen, was in der Summe deutlich über den Preisen für reguläre Mietverhältnisse liegt, wie auch die Informationen von der frnrw.de unterstreichen.
- Beispielhafte Gebühren in Deutschland:
- Hörstel: Gebühren pro Person 386,70 €
- Wadersloh: Pauschale von 330,00 €
- Köln: Maximalgebühr bis zu 1.302 € für fünf Personen
- Bochum: 215,00 € pro Nutzer
Ein Teil der Gebühren wird oft als überdurchschnittlich hoch wahrgenommen, da sie höhere Kosten als viele reguläre Wohnungen aufweisen, worauf die hamburg.de aufmerksam macht. Dies liegt daran, dass bei der Berechnung der Gebühren für Gemeinschaftsunterkünfte alle anfallenden Kosten wie Sicherheitsdienste und soziale Betreuung berücksichtigt werden müssen.
Strategien zur Kostensenkung
Der Landkreis Oberhavel verfolgt ein klares Ziel: Statt neue Unterkünfte zu errichten, sollen die bestehenden Kapazitäten optimal genutzt werden. Damit will man die Integration von geflüchteten Menschen fördern und gleichzeitig die Anzahl der nicht mehr benötigten Plätze reduzieren. Eine geringere Gebühr von 275 Euro wird für diejenigen gelten, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, sowie für bestimmte Gruppen von Spätaussiedlern.
Die Gebühren für die Nutzung an den Einrichtungen werden nicht nur zur Deckung der Kosten verwendet, sondern auch alle drei Jahre an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die aktuelle Kalkulation geht von durchschnittlichen monatlichen Kosten in Höhe von 579,64 Euro pro Platz aus, was das Ausmaß der finanziellen Belastung deutlich macht. Diese Entscheidungen sind Bestandteil eines langfristigen Plans zur Verbesserung der Wohnbedingungen für geflüchtete Menschen im Landkreis und darüber hinaus.
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Ort | Oberhavel, Deutschland |
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