Störche in Wensickendorf: Kampf ums Überleben für das letzte Küken!
Störche in Wensickendorf: Kampf ums Überleben für das letzte Küken!
Wensickendorf, Deutschland - In Wensickendorf, einem kleinen Ort nahe Oranienburg, dreht sich momentan alles um ein Storchenpaar, das außergewöhnliche Herausforderungen bei der Aufzucht seines jüngsten Kükens bewältigen muss. Als Eltern bringen sie Futter, darunter auch wohl eine Maus, und wechseln sich ab. Von ursprünglich fünf Eiern ist nur ein einziges Küken übrig geblieben, das seit seiner Geburt schwächer ist als seine Geschwister. Diese Situation ist besonders besorgniserregend, wie auch der Storchenbeauftragte Roland Heigel berichtet, da Hunger und Nahrungsmangel bei Störchen größere Themen in diesem Jahr darstellen. Die aktuellen hohen Temperaturen und die trockenen Böden führen dazu, dass es für die Störche schwierig ist, genügend Regenwürmer und Nahrung zu finden, was sich auf die Aufzucht der Küken auswirkt. Bei Nahrungsknappheit kann es sogar zur drastischen Maßnahme kommen, dass Störche ihre eigenen Jungen aus dem Nest werfen oder fressen, was in diesem Jahr bereits dokumentiert wurde. In Wensickendorf wurden zwei Eier aus dem Horst entfernt, neben einem weiteren Vorfall, bei dem ein Männchen ein Küken verletzte, sodass es tierärztlich behandelt werden musste.
Die Brutzeit für Störche, die viele vom heimischen Balkon aus beobachten, ist gleichzeitig ein wahrer Drahtseilakt zwischen Leben und Überleben. Laut maz-online.de steht in diesem Jahr der Bestand an Storchenjungen weit hinter dem Vorjahreswert mit rund 90 Jungvögeln zurück. Heigel informiert zudem, dass die Störche in Gruppen von zehn bis 15 Tieren gen Süden ziehen und dort eine lange Reise zurücklegen, um in afrikanischen Ländern wie Mali, Senegal und Südafrika zu überwintern. Nach zwei bis drei Jahren Geschlechtsreife kehren sie zurück nach Europa, um die nächste Brutzeit vorzubereiten.
Die Herausforderungen des Storchenvolks
Doch nicht nur die Störche in Wensickendorf kämpfen mit der Nahrungsaufnahme. Das Nahrungsangebot in den umliegenden Gebieten ist durch Trockenheit und die Folgen intensiver Landwirtschaft stark beeinträchtigt, was auch die Störche in anderen Brutgebieten betrifft. Laut NABU Oranienburg ist es unerlässlich, dass die Lebensräume erhalten und geschützt werden, damit Störche auch in Zukunft eine Chance haben. Die größten Gefahren für die Störche sind nährstoffarme Böden, Einsatz von Pestiziden sowie der Verlust ihrer natürlichen Lebensräume.
Aber es gibt auch Lichtblicke: Heigel und seine Kollegen versuchen, den Störchen durch nachhaltige Praktiken zu helfen. In Brandenburg kümmern sich etwa 40 Betreuer um die Weißstörche, um sicherzustellen, dass ihre Population stabil bleibt. Auch eine neue Webcam in Wensickendorf lässt es Tierliebhabern zu Hause zu, das Geschehen am Horst live zu verfolgen – ein echter Gewinn für alle Naturfreunde.
Ein Blick über die Grenzen
In Niedersachsen wird darüber diskutiert, ob eine Fütterung von wildlebenden Störchen erlaubt werden sollte, was sowohl unter Tierschützern als auch bei ehrenamtlichen Storchenbetreuern auf geteilte Meinungen stößt. Helmut Eggers, ein Regionalbeauftragter für Storchenschutz, äußert Bedenken, dass die Störche möglicherweise zu Schautieren verkommen könnten. Die Diskussion um den Schutz der Störche ist nicht neu, jedoch gibt es Probleme, die wir nicht ignorieren können: Eine passende Strategie muss her, um die Bestände nachhaltig zu fördern und gleichzeitig den Lebensraum zu schützen.
Zusammengefasst gestalten sich die Lebensbedingungen für die Störche in diesem Jahr als herausfordernd. Bei der Einsicht in die noch bestehenden Probleme und den Bemühungen um eine Lösung, bleibt zu hoffen, dass die Storchenschar bald wieder in voller Pracht über unsere Wiesen gleitet.
Details | |
---|---|
Ort | Wensickendorf, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)