Dokumentarfilm Bei uns heißt sie Hanka feiert Premiere in Brieske!

Dokumentarfilm Bei uns heißt sie Hanka feiert Premiere in Brieske!

Brieske, Deutschland - Ein ganz besonderes filmisches Ereignis erwartet die Zuschauer in der Lausitz: Der Dokumentarfilm „Bei uns heißt sie Hanka“ feiert am 25. Juli 2025 im Zechen- und Badehaus Brieske Premiere. Die Regisseurin Grit Lemke, die selbst sorbische Wurzeln hat, begibt sich in diesem eindrucksvollen Werk auf eine berührende Reise zur Entdeckung der sorbischen Identität. Der Film beginnt um 21 Uhr, die Türen öffnen bereits eine Stunde vorher, um einen entspannten Einlass zu gewährleisten. Die Ticketpreise sind mit 6 Euro und ermäßigt 4,50 Euro hervorragend wirtschaftlich gestaltet, um möglichst vielen Interessierten den Besuch zu ermöglichen.

Doch worum geht es eigentlich in „Bei uns heißt sie Hanka“? Der Film thematisiert das Wiederaufleben der sorbischen Kultur und Sprache in der Lausitz, wo etwa 60.000 Sorben leben, das kleinste slawische Volk Europas. Diese Region, besonders geprägt von der industriellen Entwicklung und der ländlichen Idylle, bietet eine fantastische Kulisse für die Geschichten, die Lemke erzählt. Der Film begleitet verschiedene Protagonisten, darunter Künstlerinnen und Jungbauern, und beleuchtet ihre Lebensentwürfe sowie ihre Verbindung zu einer lange vergessenen Kultur, die einen tiefen emotionalen Gehalt in sich trägt.

Sorbische Identität erforschen

Die Zuschauer erleben, wie die Protagonisten durch ihre persönlichen Geschichten mit den Themen Sprache, Traditionen und Traumen konfrontiert werden. Einige, wie Martin, ein Fan des Fußballvereins Energie Cottbus, entdecken zufällig ihre sorbischen Wurzeln und verändern dadurch ihre Sicht auf sich selbst und auf ihr Umfeld. Ignac hingegen lebt seine Identität ganz bewusst und kommuniziert ausschließlich in Sorbisch. Diese Überlappung der Identitäten bietet spannende Ansätze zur Diskussion über kulturelle Diversität und Identität im 21. Jahrhundert, die im Film eindrucksvoll dargestellt werden.

Der Film kommt ganz ohne historische Exkurse aus; er setzt statt auf trockene Fakten auf die emotionalen Achterbahnfahrten seiner Protagonisten, die Zuschauer:innen in ihren Bann ziehen werden. Begleitend dazu werden auch ältere Videoaufnahmen und Fotografien gezeigt, die vergangene sorbische Kultur lebendig machen. Diese visuelle Geschichtserzählung ist gleichzeitig ein Aufruf zur Wertschätzung und Wiederbelebung sorbischer Traditionen.

Kultursommer und mehr

Die Premiere von „Bei uns heißt sie Hanka“ ist nicht nur ein Highlight des Kultursommers des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, der bis September 2025 reichhaltige Programme wie Freiluftkino, Konzerte, Theateraufführungen und Erlebnisführungen bietet. Es ist eine wunderbare Gelegenheit für alle, sich mit der sorbischen Kultur auseinanderzusetzen, die über viele Jahrzehnte hinweg unter Druck stand. Während die Sorben im Deutschen Kaiserreich und während des Nationalsozialismus erheblich unterdrückt wurden, erlebt die sorbische Kultur heute ein neues Erwachen.

Für die Sichtbarkeit sorbischer Themen setzt die Regisseurin ein wichtiges Zeichen. Unter Berücksichtigung ihrer eigenen Geschichte — sie erinnert sich an ihre sorbische Großmutter und ihre eigenen Erfahrungen mit der Sprache — wird klar, dass dies nicht nur ein Film über Sorben ist, sondern auch über die Suche nach Identität und kulturellem Erbe.

Wer mehr über das spannende Projekt erfahren möchte, findet weitere Informationen auf den Webseiten von Kulturkurier, Evangelischer Zeitung und Kunst und Film. Die Vorfreude auf diesen Dokumentarfilm ist groß und lädt dazu ein, sich mit einer oft übersehenen Kultur in Deutschlad auseinanderzusetzen.

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OrtBrieske, Deutschland
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