Gedenktage in Berlin: 30 Jahre nach dem Srebrenica-Massaker erinnern
Gedenktage in Berlin: 30 Jahre nach dem Srebrenica-Massaker erinnern
Srebrenica, Bosnien und Herzegowina - Am 11. Juli 2025 wird der 30. Jahrestag des Massakers von Srebrenica begangen, das als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg gilt. An diesem bedeutenden Tag finden in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, um der über 8.000 Opfer zu gedenken, die im Jahr 1995 von den Truppen des bosnisch-serbischen Armeechefs Ratko Mladic ermordet wurden. Besonders tragisch ist, dass viele der Opfer von ihren Familien separiert und in Massengräbern verscharrt wurden, was dazu führt, dass bis heute Angehörige nach den Überresten ihrer Lieben suchen. Am 11. Juli 1995 war die Stadt Srebrenica unter dem Schutz der UN, dennoch wurden die Menschen brutal attackiert.
Der Deutsche Bundestag wird an diesem Freitag ab 14 Uhr der Opfer des grausamen Völkermords gedenken. Es wird eine Debatte abgehalten, bei der die Bundestagsverwaltung die Abgeordneten auffordert, auf das Tragen der „Srebrenica-Blume“ zu verzichten. Diese Anstecknadeln in Form einer weiß-grünen Blume sollten ursprünglich die Erinnerung an den 11. Juli 1995 verkörpern, wobei das Weiß für die unschuldig Getöteten und das Grün für die Hoffnung steht. Während die Zeremonie geplant ist, werden auch in Srebrenica selbst Gedenkfeiern abgehalten, wo heutige Überlebende und Nachkommen der Opfer zusammenkommen, um gemeinsam zu trauern und Solidarität zu zeigen.
Weltweite Gedenkveranstaltungen und Bedeutung
Nicht nur in Deutschland wird der Gedenktag zelebriert. Die UN-Generalversammlung hat beschlossen, dass der 11. Juli künftig als internationaler Gedenktag für die Opfer des Völkermords von Srebrenica anerkannt wird. Diese Entscheidung erfolgte mit einer Mehrheit von 84 Stimmen, obwohl 19 Staaten, darunter Serbien und Russland, dagegen stimmten. Die Resolution verurteilt die Leugnung des Völkermords und die Verherrlichung der Verurteilten, was auf internationalem Parkett zunehmend zum Streitpunkt geworden ist.
Aktuell gibt es Bestrebungen, die Erinnerung an den Genozid aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig politische Spannungen bestehen, vor allem mit Serbien, das die Resolution als spaltend empfindet. Präsident Aleksandar Vucic hat sein Unverständnis über den politischen Kontext der Resolution zum Ausdruck gebracht und verglich die Situation mit der des Holocausts.
Erinnerung und Versöhnung
Die Bedeutung des Gedenkens reicht weit über den Tag hinaus. Historikerin Belma Zulic betont, wie wichtig es ist, die Gräueltaten zu erinnern und die Stimmen der Opfer hörbar zu machen. Auch in diesem Jahr wurden während der Gedenkfeiern in Srebrenica die sterblichen Überreste von 14 Opfern beigesetzt, was eindringlich verdeutlicht, wie lange es dauert, bis die Familien closure finden können.
Es ist ein Tag des Schmerzes, aber auch der Hoffnung. Erwartet werden rund 500 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, die sich vor dem Brandenburger Tor versammeln, um in einer Mahnwache den Opfern zu gedenken. Im Berliner Abgeordnetenhaus wird am Abend eine weitere Veranstaltung unter dem Motto „Unsere Geschichten, unsere Mahnung. Gegen das Vergessen“ abgehalten.
Das Massaker von Srebrenica bleibt eine zentrale Herausforderung für die europäische Erinnerungskultur und die Frage des Umgangs mit der Vergangenheit. Eine der Kernaussagen sowohl in Deutschland als auch international ist die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung in der Region, jedoch stehen sich die verschiedenen Sichtweisen und historischen Narrative oft noch unversöhnlich gegenüber.
So wird der 11. Juli nicht nur als Gedenktag gefeiert, sondern auch als Mahnung, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen dürfen. Die Umstände und Dramatik dessen, was in Srebrenica geschehen ist, sollen nie in Vergessenheit geraten und verdeutlichen, dass die Menschheit lernen muss, um eine friedvolle Zukunft zu gestalten.
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Ort | Srebrenica, Bosnien und Herzegowina |
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