Waldbrandgefahr in Brandenburg: Alarmstufe Hoch in der heißen Jahreszeit!

Brandenburg kämpft gegen hohe Waldbrandgefahr. Dürre, Altmunition und Präventionsmaßnahmen im Fokus der kommenden Saison.
Brandenburg kämpft gegen hohe Waldbrandgefahr. Dürre, Altmunition und Präventionsmaßnahmen im Fokus der kommenden Saison. (Symbolbild/NAG)

Waldbrandgefahr in Brandenburg: Alarmstufe Hoch in der heißen Jahreszeit!

Oder-Spree, Deutschland - Brandenburg zeigt sich zur Sommerzeit als heißes Pflaster – und damit ist nicht nur das Wetter gemeint. Die Waldbrandgefahr ist in der Region extrem hoch, vor allem in der heißen Jahreszeit. Das hat das brandenburgische Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) festgestellt. Täglich wird zwischen dem 1. März und dem 30. September die Gefahrenlage aktualisiert, da anhaltende Dürre und geringe Niederschläge die Situation weiter anheizen. Laut maz-online.de bereitet die Region nicht nur den Feuerwehren, sondern auch den Anwohner:innen Sorge. Zudem verkompliziert die hohe Anzahl an munitionsbelasteten Flächen die Löscharbeiten.

In Brandenburg gibt es stolze 300.000 Hektar Waldflächen, die mit Altmunition belastet sind. Das entspricht einem Drittel der gesamten Waldgebiete des Bundeslandes und ist bundesweit eine der höchsten Belastungen. Dies ist auch der Grund, warum seit 2002 die zehn größten Waldbrände in Brandenburg ausschließlich auf solchen Flächen stattfanden. Angesichts der besonderen Brandgefahr durch Selbstentzündungen alter Munition sind die Herausforderungen für die Feuerwehr enorm. Bei einem Einsatz ist es erforderlich, einen Sicherheitsabstand von 500 Metern zu entfernt zu bleiben, was die Brandbekämpfung zusätzlich erschwert. Wald FNR hebt hervor, dass im Jahr 2019 63 % der Waldbrandfläche auf solche alten Munitionsfelder entfielen.

Die Waldbrandsaison und historische Rückblicke

Die Waldbrandsaison in Brandenburg hat ihren Höhepunkt im Juni erreicht. Im vorangegangenen Jahr kam es zu zahlreichen kleineren Bränden, große Katastrophen blieben jedoch aus. Dennoch bleiben die Erinnerungen an den verheerenden Waldbrand im Juni 2023 nahe Jüterbog, bei dem die Einsatzkräfte über zwei Wochen gebraucht haben, um die Flammen zu ersticken. Auch die großen Brände in Treuenbrietzen und Beelitz im Juni 2022 forderten den Einsatz von Tausenden Feuerwehrleuten. Ein eindrucksvolles Gewitter mit Starkregen half letztendlich, die Brandherde unter Kontrolle zu bringen.maz-online.de berichtet von diesen dramatischen Einsätzen.

Ebenso dramatisch war der Großbrand im Elbe-Elster-Kreis im Juli 2022, der schnell bekämpft werden konnte. Eindringliche Beispiele wie diese zeigen, dass die Waldbrandgefahr in Brandenburg mehr als ein lokales Problem ist. Der Waldbrandschutz ist auch für die angrenzenden Regionen von großer Relevanz. Umweltbundesamt weist darauf hin, dass zwischen 1991 und 2017 eine signifikante Abnahme der Waldbrandflächen in Deutschland zu verzeichnen war. Doch die Bedrohung durch Waldbrände bleibt in den östlichen Bundesländern, wie Brandenburg, relevant und tritt besonders in trockenen Jahren verstärkt auf.

Maßnahmen gegen die Waldbrandgefahr

Was tut man also, um diesen Herausforderungen begegnen zu können? Neben der notwendigen Bekämpfung der Munitionsbelastung, die einen erhöhten Aufwand für die Einsatzkräfte bedeutet, müssen auch präventive Maßnahmen wie die frühzeitige Kampfmittelberäumung und die Einrichtung von Sperrzonen zum Schutz betroffenes Gebiete eingeleitet werden. Letztere schaffen Raum, um im Ernstfall effektiver reagieren zu können.

Das Projekt ERWIN, das die Problematik der munitionsbelasteten Flächen analysiert und Handlungsempfehlungen entwickelt, ist für Brandenburg von äußerster Bedeutung. Es wird durch die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Die Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden, sind ein Schritt in die richtige Richtung, um Brandenburg als eines der am stärksten von Altmunition betroffenen Bundesländer besser vorbereiten zu können.

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OrtOder-Spree, Deutschland
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