Ökologische Katastrophe: Spree und Havel im Alarmzustand!
Ökologische Katastrophe: Spree und Havel im Alarmzustand!
Brandenburg, Deutschland - Das Wasser in Berlin und Brandenburg ist bekannt für seine hohe Nutzung, sei es für den Transport von Gütern oder für die Freizeit. Doch hinter der idyllischen Fassade stehen alarmierende Fakten. Der ökologische Zustand der Flüsse und Seen, insbesondere von Spree und Havel, lässt sich nicht mehr schönreden. Laut einem aktuellen Bericht von Hasepost ist der Zustand der Gewässer alles andere als gut. An keiner einzigen Messstelle in der Region wurde im Jahr 2024 das geforderte Ziel eines „guten ökologischen Zustands“ erreicht, was die Wasserrahmenrichtlinie der EU von 2000 vorschreibt. Die bilanzierenden Werte der Wasserqualität stehen auf Rot oder Orange – ein deutliches Signal!
Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt in Berlin, Britta Behrendt, äußert sich skeptisch zur fristgerechten Umsetzung der Richtlinie bis 2027. Auch Jean Henker, Referatsleiter im Potsdamer Umweltministerium, spricht von massiven Hindernissen für eine Trendumkehr. Ohne ausreichendes Fachpersonal, Baukapazitäten und finanzielle Mittel ist eine Verbesserung der Situation kaum realistisch.
Ursachen und Auswirkungen
Die Ursachen der schlechten Wasserqualität sind vielschichtig. Klimawandel, Schad- und Nährstoffeinträge sowie die Übernutzung der Gewässer spielen eine zentrale Rolle. Hierbei kommen nicht nur die Fische und anderen Wasserorganismen zu Schaden; auch Angler und Erholungssuchende spüren die negativen Auswirkungen. Der Einschlag ist weitreichend: Die Grundwasser- und Trinkwasserreserven sind ebenfalls gefährdet.
Zusätzlich zeigt das Monitoring, dass viele wichtige Parameter wie die Durchwanderbarkeit für Fische und die Struktur der Ufer erheblich durch menschliche Eingriffe beeinträchtigt sind. So fehlen typgemäße Gewässerstrukturen, und Querbauwerke wie Wehre schränken die Lebensräume der aquatischen Lebewesen stark ein. Die naturnäheren Uferabschnitte der Havel und Müggelspree bieten immerhin Hoffnung: Hier konnte eine höhere Artenvielfalt festgestellt werden.
Der Blick nach vorn
Für viele Gewässer, die als „erheblich verändert“ oder „künstlich“ klassifiziert sind, gibt es auf kurze Sicht das Ziel, ein gutes ökologisches Potenzial zu erreichen, anstelle eines guten ökologischen Zustands. So sieht die Wasserrahmenrichtlinie die Umsetzung von Verbesserungsplänen vor, die bis spätestens 2027 realisiert werden sollen. Aktuell sind jedoch nur 37 Prozent der europäischen Gewässer in einem akzeptablen Zustand – eine Zahl, die zum Nachdenken anregt.
Die deutsche Umweltpolitik und die verschiedenen Bundesländer sind gefordert, umfassende Bewirtschaftungspläne auszuarbeiten, um diesen besorgniserregenden Zustand der Gewässer zu verbessern. Die Herausforderung ist groß, doch nur mit gezielten Maßnahmen lässt sich eine wirkliche Wende herbeiführen. Werden die Fische bald wieder in klaren Gewässern schwimmen? Die Zeit wird es zeigen.
Für weitere Informationen zu den Wasserbedingungen in der Region verweisen wir auf Hasepost, berlin.de und das Umweltbundesamt.
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Ort | Brandenburg, Deutschland |
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