Alarm auf den Feldern: Zikade bedroht Kartoffelernte in OPR!

Die Schilf-Glasflügelzikade bedroht Kartoffelernte in OPR: Bauern warnen vor dramatischen Folgen für die Landwirtschaft.
Die Schilf-Glasflügelzikade bedroht Kartoffelernte in OPR: Bauern warnen vor dramatischen Folgen für die Landwirtschaft. (Symbolbild/NAG)

Alarm auf den Feldern: Zikade bedroht Kartoffelernte in OPR!

Ostprignitz-Ruppin, Deutschland - Auf den Feldern in Deutschland bahnt sich ein unangenehmer Besucher an, der die Kartoffel- und Gemüseernte gefährdet: die Schilf-Glasflügelzikade. Dieser etwa einen Zentimeter große Schädling ernährt sich vom Saft von Knollen- und Wurzelpflanzen wie Zuckerrüben und Kartoffeln. Laut maz-online.de überträgt die Zikade die gefürchtete Pflanzenkrankheit Stolbur, die nicht nur zu Ertragseinbußen führt, sondern auch die Qualität der Ernte beeinträchtigt.

Die Auswirkungen dieser Bedrohung sind enorm. „Wir reden hier von dramatischen Folgen und möglichen Totalausfällen“, warnt Hans-Heinrich Grünhagen, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Ostprignitz-Ruppin. Dass die Zikade bereits das südliche Sachsen-Anhalt erreicht hat, lässt die Stimmung in den Anbaugebieten kippen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium gibt zudem zu, dass es derzeit keine kurzfristigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Zikade gibt. Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln dauert in der Regel mehrere Jahre, wobei Notzulassungen nur kurzfristig helfen können, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium bestätigt.

Stolbur: Ein unliebsamer Begleiter für die Landwirtschaft

Das durch die Zikade übertragene Stolbur-Bakterium schädigt insbesondere Zuckerrüben, Kartoffeln, aber auch zahlreiche andere Gemüsesorten. Fäulnis ist oft die Folge, was die Lagerfähigkeit der betroffenen Pflanzen massiv einschränkt. Diese Entwicklung führt zu einer besorgniserregenden Verdopplung der Anbaufläche für Zuckerrüben, die mittlerweile mehr als 75.000 Hektar beträgt und somit ein Viertel der gesamten deutschen Anbaufläche betrifft, wie euronews.com berichtet. Die Folgen sind nicht nur für die Landwirte besorgniserregend; auch die Verbraucher müssen sich auf steigende Preise einstellen, da Deutschland jährlich 11 bis 12 Millionen Tonnen Kartoffeln benötigt.

Wie die Bauernverbände deutlich machen, ist die Situation drängend. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, fordert kurzfristige Lösungen, um die Ausbreitung der Zikade einzudämmen. Der kritisierte Umgang des Landwirtschaftsministeriums zeigt, wie wenig Handlungsbedarf in den Augen der Entscheidungsträger wahrgenommen wird.

Die Reaktionen vor Ort

Die Sorgen der Landwirte sind nachvollziehbar. „Wir müssen jetzt ein engmaschiges Monitoring aufbauen“, fordert Holger Hanke von der Emsland Stärke-Gesellschaft. Die Kartoffelerzeuger in der Region, darunter Landwirte wie Ralf Schüller und Steffen Gröger, zeigen sich zwar noch gelassen und haben sich mit dem Thema bisher nicht intensiv auseinandergesetzt, aber die Situation ist kein Grund für Nachlässigkeit. Denn während die Zikade sich ausbreitet, können die Erträge der nächsten Ernte gefährdet sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit der Schilf-Glasflügelzikade ein ernstzunehmender Schädling unterwegs ist. Der Fokus liegt nun auf der Suche nach Lösungen, sowohl für die Züchter als auch für die Verbraucher, die möglicherweise die Konsequenzen der Krankheit in Form von höheren Preisen zu spüren bekommen werden. Der Druck, schnell wirksame Maßnahmen zu finden, wächst – sowohl auf der politischen als auch auf der landwirtschaftlichen Ebene.

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OrtOstprignitz-Ruppin, Deutschland
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