Brandenburger Bauern setzen auf Kichererbsen gegen Klimawandel!

Brandenburger Bauern setzen auf Kichererbsen gegen Klimawandel!

Trebbin, Deutschland - In Brandenburg stehen die Landwirte vor der Herausforderung, sich auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen einzustellen. Insbesondere in der Agrargenossenschaft Trebbin hat man ein Auge auf die Kichererbse geworfen. Diese kräftige Pflanze zeigt sich als wahres Überlebenskünstler, wenn es um Trockenheit und Hitze geht. Seit 2020 wird hier ein kleiner Anbauversuch in Gang gesetzt, der mittlerweile auf acht Hektar angewachsen ist. Laut rbb24 gedeihen Kichererbsen besonders gut auf dem Märkischen Sandboden und bieten Hoffnung auf eine zukunftsträchtige Ernte.

Die erste Anbauphase hat bereits vielversprechende Ergebnisse geliefert – die aktuellen Pflanzen sind ungefähr 30 Zentimeter hoch und die Blätter beginnen langsam gelb zu werden, was darauf hindeutet, dass die Ernte bald ansteht. Erntehelfer kommen dann zum Einsatz, die die Kichererbsen mit einem Mähdrescher einholen, um sie anschließenden getrocknet und vermarktet werden, stets mit dem Ziel, sie für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen.

Weltweite Perspektiven der Kichererbse

Trotz ihrer Nützlichkeit sind Kichererbsen noch nicht eine der Hauptpflanzen für die globale Ernährung. Dies soll sich jedoch ändern, wie die Forschung zeigt, dass sie eine hervorragende Alternative zu anderen Hülsenfrüchten darstellen. Ein internationales Team, angeführt von Wolfram Weckwerth, hat herausgefunden, dass verschiedene Kichererbsensorten unterschiedlich gut mit Trockenstress umgehen können berichtet die Open Science Plattform. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Züchtung von trockenresistenten Sorten entscheidend, sondern könnten ebenfalls helfen, die landwirtschaftliche Nachhaltigkeit zu verbessern.

Durch die stetige Verbesserung in der Kichererbsenzucht und den Einsatz moderner Technologien, wie Künstliche Intelligenz zur Identifikation von Dürretoleranzmarkern, stehen die Chancen gut, dass die Nutrient Efficiency in der Landwirtschaft wächst und die Kichererbse einen festen Platz im Anbau findet. So kann die Hülsenfrucht mit ihrem hohen Proteingehalt und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten nicht nur den Getreideanbau ergänzen, sondern auch das globale Ernährungssystem nachhaltiger gestalten.

Landwirtschaftliche Gesichtspunkte

Die Kichererbse hat jedoch auch ihre eigenen Ansprüche an den Anbau. Diese beginnt bereits bei der Aussaat, die idealerweise zwischen April und Mai erfolgt, wobei die Keimung ab einer Bodentemperatur von 7 Grad Celsius startet wie der Ökolandbau beschreibt. Mit einer empfohlenen Bestandsdichte von 50 Pflanzen pro Quadratmeter können die Flächen effizient genutzt werden. Trotz der Anfälligkeit für einige Schadpilze wie Ascochyta ist eine Düngung nicht zwingend erforderlich, da Kichererbsen Stickstoff im Boden binden. Diese Eigenschaften machen sie zu einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Nahrungsmittel.

Kürzlich durchgeführte Anbautests zeigen, dass Kichererbsen im urbanen Raum angebaut werden können und so einen Beitrag zur urbanen Ernährungssicherung leisten könnten. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich stark in ihrem Umgang mit Dürre und zeigen, wie wichtig genetische Diversität für die Anpassung an den Klimawandel ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kichererbsen nicht nur in Brandenburg, sondern weltweit eine wichtige Rolle in der Zukunft der Landwirtschaft spielen können. Mit ihrer hohen Anpassungsfähigkeit an wechselnde klimatische Bedingungen sind sie vielleicht genau das, was viele Landwirte brauchen, um eine nachhaltige und ertragreiche Ernte zu sichern.

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OrtTrebbin, Deutschland
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