Dürre in Brandenburg: Bauern befürchten bis zu 80% Ernteeinbußen!

Dürre in Brandenburg: Bauern befürchten bis zu 80% Ernteeinbußen!

Groß Machnow, Deutschland - Die anhaltende Dürre in Südbrandenburg macht Landwirten wie Lilian Guzmán Pfeiffer zu schaffen. Die Vorsitzende der Agrargenossenschaft Groß Machnow beobachtet mit Besorgnis, wie ihre Mais- und Sonnenblumenfelder vertrocknen. Seit Ende Februar leidet die Region unter einem drastischen Wassermangel, der heuer dazu führt, dass nur etwa die Hälfte des üblichen Niederschlags gefallen ist. Nach Schätzungen des Bauernverbands Südbrandenburg sind Ernteausfälle von bis zu 80 Prozent möglich, was die Situation für die Landwirte ernsthaft bedroht.

Im Vorjahr wurden massive 200 Hektar Getreide durch Hagel vor der Ernte vernichtet. Besonders betroffen sind die Sandböden, die durch Hitze und Wind noch schneller austrocknen. „Ohne Wasser wächst nichts“, stellt Thomas Goebel, der Vorsitzende des Bauernverbands, unmissverständlich fest. Diese Herausforderung ist auch für Milchviehhalter gravierend, da die Trockenheit die Futterernte massiv beeinträchtigt.

Alternative Anbaumethoden und Bewässerung

Guzmán Pfeiffer hält rund 100 Mutterkühe, die gewöhnlich ganzjährig auf der Weide grasen. In den Wintermonaten füttert sie Heu zu, das sie selbst geerntet hat. Aktuell testet sie auch das Strip-Till-Verfahren, um die negativen Auswirkungen der Trockenheit abzumildern. Bei dieser Methode wird der Boden weniger gestört, was die Verdunstung reduziert. Zudem hat sie zur Verbesserung der Wasserversorgung die Durchwachsene Silphie angebaut, eine Pflanze, die in der Lage ist, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu holen. Um die Ernte abzusichern, hat sie Rücklagen aus dem Vorjahr gebildet, falls die Ernte heuer schlecht ausfällt.

In ganz Deutschland ist die Bewässerung ein Thema, das seit Jahren an Bedeutung gewinnt. Im Jahr 2022 wurden über 554.000 Hektar Ackerfläche bewässert – ein Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zu 2012. Dennoch werden in Deutschland lediglich 3,3 Prozent der Ackerfläche bewässert, während es im globalen Durchschnitt 70 Prozent sind. Die gängige mobile Trommelbewässerung hat zwar ihre Vorzüge, birgt jedoch auch hohe Wasserverluste von bis zu 40 Prozent durch Verdunstung. Effizientere Methoden wie die Tröpfchenbewässerung benötigen hingegen eine aufwändige Installation und regelmäßige Wartung.

Die Zukunft im Zeichen des Klimawandels

Katrin Drastig vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie sieht ein großes Verbesserungspotenzial in der Wassernutzung in der Landwirtschaft. Als zentrale Herausforderung wird das Wassersparen herausgestellt, da mit jedem Liter Wasser mehr landwirtschaftliche Produkte erzeugt werden müssen. Zudem wird prognostiziert, dass die Niederschläge in Zukunft weniger stabil sein werden und sich verstärkt in Herbst- und Wintermonate verschieben. Experten empfehlen daher den Anbau von Feldfrüchten, die besser an ein wärmeres Klima angepasst sind, wie etwa Hirse oder Quinoa. Agroforste, bei denen Bäume in und am Rand von Feldern gepflanzt werden, könnten ebenfalls eine Lösung darstellen, auch wenn es Bedenken gibt, dass dies den Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen erschweren könnte.

Während die Landwirte in der Region unter diesen extremen Wettereinflüssen leiden, bleibt Guzmán Pfeiffer optimistisch. Durch die Diversifizierung ihrer Produktion und der Nutzung alternativer Anbaumethoden versucht sie, dem Wasserstress entgegenzuwirken. Wie sie eindrücklich betont: „Da liegt was an, und ich werde nicht aufgeben.“ Es ist eine Generationenaufgabe, die Landwirtschaft auf die neuen klimatischen Herausforderungen vorzubereiten und gleichzeitig die heimischen Produkte zu sichern.

Insgesamt bleibt die Landwirtschaft in Deutschland vor bedeutenden Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, die Wasserressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig die Erträge zu maximieren. Der anhaltende Klimawandel fordert ein Umdenken in der Agrarwirtschaft.

Für weiterführende Informationen zu dem Thema, können diese Links besucht werden: maz-online.de, mdr.de, landwirtschaft.de.

Details
OrtGroß Machnow, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)