Nach Bruderverlust: Lena Bernhard startet neuen Weg in der Agrarwirtschaft

Nach Bruderverlust: Lena Bernhard startet neuen Weg in der Agrarwirtschaft

Stegemannshof, Prenzlau, Deutschland - In einer kleinen Ortschaft im Prenzlauer Umland, genauer gesagt in Stegemannshof, erzählt die Familie Bernhard eine berührende Geschichte über Verlust und Neuanfang. Nach dem tragischen Tod ihres Bruders Karl-Friedrich im Oktober 2022 hat die junge Lena Bernhard eine wegweisende Entscheidung getroffen. Anstatt ihr initiales Pharmaziestudium fortzusetzen, widmet sie sich nun der Agrarwirtschaft in Neubrandenburg. Hierbei zieht sie nicht nur persönliche Motivation aus ihrem Schicksal, sondern auch eine tief verwurzelte Familientradition.

Die Familie Bernhard bewirtschaftet ihren Hof mit Hingabe und Herzblut. Auf dem Familienbetrieb, der mit Engagement und Liebe zu landwirtschaftlichen Aufgaben geführt wird, werden rund vier Hektar Erdbeeren angebaut. Etwa 80% dieser Früchte werden von Selbstpflückern geerntet, was nicht nur die Arbeitsbelastung verringert, sondern auch eine besondere Verbindung zu den Kunden schafft.

Ein neuer Weg in der Landwirtschaft

Lena, die Spaß an Naturwissenschaften hat und sich zügig in ihr neues Studienfeld einarbeitet, übernimmt sogar bereits Tutorien in Chemie. Ihr Bachelor-Abschluss in Agrarwirtschaft steht in einerinhalb Jahren an, und schon jetzt ist sie aktiv in den Familienbetrieb integriert. Trotz der Herausforderungen, mit denen die Familie kämpft, wie den hochsommerlichen Temperaturen, die den Erdbeeranbau gefährden, blickt die Familie optimistisch in die Zukunft.

Die alltäglichen Belange einer Familie, die einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, sind komplex. Es gibt keine einheitliche Definition für familienbetriebene Landwirtschaft, dennoch sind sie das Rückgrat vieler ländlicher Gemeinschaften. Laut Eurostat sind landwirtschaftliche Betriebe als solche definiert, die mindestens 50 % der Arbeitskräfte aus der eigenen Familie stellen, und das ist bei den Bernhards der Fall. Solche Betriebe sichern nicht nur den Lebensunterhalt, sondern sind oft generationenübergreifend und werden innerhalb der Familie vererbt.Agrarräume hebt hervor, dass in der EU über 93 % der landwirtschaftlichen Betriebe von Betriebsleitern und Familienangehörigen geführt werden. Trotz des Rückgangs der klassischen Familienbetriebe in Deutschland – um rund 80 % seit den 1940er Jahren in Westdeutschland – bleibt die Familie Bernhard ein leuchtendes Beispiel für die fortdauernde Relevanz dieser traditionellen Struktur.

Tägliche Herausforderungen und Zukunftspläne

Die Herausforderungen sind nicht nur klimatischer Natur. Um die Ernte optimal zu vermarkten, informiert die Familie ihre Kunden regelmäßig auf der Internetseite und plant, ihre Kommunikationsstrategien durch soziale Medien zu verbessern. Christian Bernhards Mutter unterstützt die Familie tatkräftig, indem sie sich um telefonische Anfragen kümmert und auch für das leibliche Wohl sorgt.

Der Zusammenhalt in der Familie ist nicht nur ein emotionaler Anker, sondern auch der Schlüssel, um neue Wege in der Landwirtschaft zu gehen. Ungeachtet der Trauer um Karl-Friedrich unterstreichen die Bernhards die Bedeutung von Gemeinschaft und den Glauben an eine positive Zukunft. Täglich verlassen rund eine Tonne Erdbeeren ihren Hof, und dies trotz der Herausforderungen, die das Wetter und die Marktlage mit sich bringen.Destatis führt darauf hin, dass der Betriebssitz als zentrales Element der landwirtschaftlichen Einheiten gilt, was auch den Bernhards zugutekommt, denn die Organisation der Abläufe und Ressourcen ist entscheidend.

Voller Entschlossenheit und Hoffnung blicken die Bernhards in die Zukunft und stehen weiterhin als Inbegriff für die familiäre Landwirtschaft in der Uckermark. Durch neue Ideen und frische Ansätze ist die Familie überzeugt, dass sie den Herausforderungen gewachsen ist und auf lange Sicht einen nachhaltigen Beitrag zur Landwirtschaft leisten kann.

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OrtStegemannshof, Prenzlau, Deutschland
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