Wunderline: Warum sich die Bahnverbindung zwischen Bremen und Groningen verzögert

Ihrhove, Deutschland - Die grenzüberschreitende Bahnverbindung „Wunderline“ zwischen Bremen und Groningen verzögert sich erneut. Dies berichtet Kreiszeitung und stellt fest, dass der voraussichtliche Inbetriebnahmezeitpunkt nun auf Ende 2025 verschoben wurde. Zuvor war eine Einweihung im Sommer 2025 geplant, und ursprünglich sollten die Züge bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 rollen. Die Gründe für diese Verzögerungen liegen in schwierigen Bodenverhältnissen, hochstehendem Grundwasser und einem Engpass bei den benötigten Großmaschinen sowie qualifizierten Fachkräften im Spezialtiefbau, der durch bundesweite Bauaktivitäten noch verschärft wird.
Die Deutsche Bahn (DB) hat jedoch bereits mit der Modernisierung und dem Ausbau der Strecke begonnen. Wie Deutsche Bahn vermerkt, wird die Wunderline eine durchgehende Verbindung von 173 Kilometern Länge schaffen. Diese Strecke soll nicht nur die Reisezeit zwischen Bremen und Groningen auf weniger als 2,5 Stunden verkürzen, sondern auch den klimafreundlichen Bahnverkehr entscheidend fördern und positive Impulse für die Wirtschaft und den Tourismus in der Region setzen.
Fortschritte beim Bau
Aktuell wird die Teilstrecke zwischen der deutsch-niederländischen Grenze und Ihrhove modernisiert, was auch Gleise, Weichen, Signale und Oberleitungen umfasst. Ein neues Elektronisches Stellwerk wird zudem in Ihrhove errichtet. Die neue Friesenbrücke über die Ems, die 2015 bei einer Kollision zerstört wurde, ist weitgehend fertiggestellt und wurde für Tests geöffnet. Der Fuß- und Radweg auf der Brücke soll bereits im Sommer 2025 eröffnet werden, was eine wichtige Etappe in Richtung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs darstellt.
Die gesamte Umsetzung des Wunderline-Projekts erfolgt in zwei Baustufen, wobei 124 Kilometer der Strecke über deutsches Territorium verlaufen. Parallel zur Modernisierung in Deutschland wird auch in den Niederlanden gearbeitet, um die Strecke durchgängig und reibungslos nutzbar zu machen. Zudem soll die Wunderline nach der zweiten Ausbaustufe die Reisezeit zwischen Bremen und Groningen auf unter 2:15 Stunden reduzieren; zuvor betrug die Reisezeit noch 2:43 Stunden.
Europäischer Kontext
Der Ausbau der Wunderline passt in einen größeren europäischer Kontext grenzüberschreitender Bahnverbindungen. Laut der EU-Kommission werden aktuell zehn Pilotprojekte unterstützt, die darauf abzielen, den grenzüberschreitenden Schienenverkehr zwischen großen Städten in der EU zu verbessern. Die Kommission plant, den grenzüberschreitenden Bahnverkehr bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 sogar zu verdreifachen. Diese Ambitionen zeigen, wie wichtig eine effiziente Bahnverbindung für die europäische Integration und Zusammenarbeit ist.
Die Wunderline stellt somit nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche und ökonomische Herausforderung dar. Die Bahn arbeitet eng mit der Provinz Groningen zusammen, um die Inbetriebnahme der Verbindung möglichst schnell voranzutreiben und langfristig eine attraktive Reisealternative für Pendler und Touristen zu bieten.
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Ort | Ihrhove, Deutschland |
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