Bürokratiekosten explodieren: Fast 65 Milliarden Euro für Unternehmen!

Bürokratiekosten in Deutschland erreichen fast 65 Milliarden Euro, mit stetig steigenden Informationspflichten für Unternehmen.
Bürokratiekosten in Deutschland erreichen fast 65 Milliarden Euro, mit stetig steigenden Informationspflichten für Unternehmen. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die Bürokratiekosten für Unternehmen in Deutschland haben einen neuen Höchststand erreicht. Aktuellen Berichten zufolge belaufen sich diese Kosten auf fast 65 Milliarden Euro. Der tatsächliche Aufwand könnte jedoch noch erheblich höher sein, da viele Verpflichtungen aus dem EU-Recht und Regelungen von Verbänden und Selbstverwaltungen nicht in die Berechnungen einfließen. Wie freilich-magazin.com berichtet, mussten Unternehmen zum Stichtag 31. März 2025 insgesamt 12.390 Informationspflichten erfüllen, was ebenfalls einen neuen Rekord darstellt. Diese Pflichtenkultur hat dazu geführt, dass der bürokratische Aufwand für die Wirtschaft kontinuierlich gestiegen ist.

Die finanziellen Belastungen des bürokratischen Aufwands sind nicht zu unterschätzen. So beliefen sich die Bürokratiekosten Ende 2024 auf 66,6 Milliarden Euro, verglichen mit rund 50 Milliarden Euro im Jahr 2018. Dies zeigt eine alarmierende Tendenz. Kritik kommt auch von Sahra Wagenknecht, der Vorsitzenden des Bündnisses Sahra Wagenknecht, die einen Kontrollverlust bei der Bürokratie und massive Belastungen für die Wirtschaft anprangert.

Steigender Aufwand und Ziele der Bundesregierung

Laut dem Statistischen Bundesamt, das die Berechnung der Bürokratiekosten vornimmt, werden nur Vorgaben aus dem Bundesrecht berücksichtigt. Informationen zur Entwicklung und der Höhe der Bürokratiekosten werden durch den Bürokratiekostenindex (BKI) erfasst, der den bürokratischen Aufwand für Unternehmen abbildet. Dieser Index misst den Aufwand, der durch die Erledigung von „Papierkram“ entsteht, einschließlich Anträgen, Meldungen und Nachweisen, und wird regelmäßig aktualisiert. Wie destatis.de erläutert, fließen auch Aufwände durch Überwachungsmaßnahmen und interne Prozessanpassungen in den BKI ein.

Die Bundesregierung verfolgt im Rahmen ihrer Zielsetzungen den Bürokratieabbau. Ein zentrales Ziel ist es, die Berichtspflichten zu reduzieren, um den Verwaltungsaufwand zu minimieren. Trotz eines leichten Rückgangs der Bürokratiekosten im ersten Quartal 2025 steht dieser im Widerspruch zur stetig wachsenden Anzahl der Informationspflichten, die oft mit schriftlichen Datenerfassungen verbunden sind, welche weniger Zeit in Anspruch nehmen.

Messung und Entwicklung der Bürokratiekosten

Der Bürokratiekostenindex wurde 2012 von der Bundesregierung im Rahmen des Programms „Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung“ eingeführt und dient der genauen Messung und Nachverfolgung der bürokratischen Belastungen von Unternehmen über die Jahre. Ein sinkender BKI zeigt Entlastungen durch neue rechtliche Regelungen an, während steigende Werte neue bürokratische Belastungen anzeigen. Die Entwicklung der Bürokratiekosten wird in der Online-Datenbank OnDEA veröffentlicht, was Transparenz über die Belastungen bietet.

Das Statistische Bundesamt hat zudem seit 2006 das Belastungsbarometer als Subindex des BKI etabliert, das den bürokratischen Aufwand durch amtliche Statistikpflichten dokumentiert. Weitere Informationen über die anfallenden Bürokratiekosten sind auf destatis.de verfügbar und bieten umfassende Einblicke in die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Deutschland gegenübersehen.

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Ort Deutschland
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