Bundesamt plant schnellen Ausbau: Eine Million Schutzräume für Deutschland!

Bielefeld, Deutschland - Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) plant einen raschen Ausbau von Schutzräumen in Deutschland, um angesichts wachsender Sorgen über militärische Konflikte, insbesondere durch Russland, auf mögliche Bedrohungen zur reagieren. Ziel ist es, kurzfristig eine Million Schutzplätze zu schaffen. Der aktuelle Bestand an öffentlichen Schutzräumen beläuft sich auf 579 und bietet damit eine Kapazität von knapp 478.000 Plätzen, wie t-online.de berichtet.
Für die geplanten Schutzräume sollen bestehende Infrastruktur wie Tunnel, U-Bahnhöfe, Tiefgaragen und Kellerräume öffentlicher Gebäude umgerüstet werden. Diese Umrüstung sorgt nicht nur dafür, dass ein sicherer Rückzugsort geschaffen wird, sondern auch, dass Grundbedürfnisse wie Nahrung, Toiletten und Schlafmöglichkeiten mit Feldbetten bereitgestellt werden. BBK-Präsident Ralph Tiesler hebt hervor, dass sich der Glaube an die Unwahrscheinlichkeit eines Krieges in Deutschland verändert hat und dass daher diese Maßnahmen jetzt dringend notwendig sind.
Hinweise zur Nutzung der Schutzräume
Die Beschilderung und digitale Apps werden genutzt, um die Bevölkerung über die Standorte der Schutzräume zu informieren. Diese Informationen sollen rechtzeitig bereitgestellt werden, sodass Bürger in Krisensituationen schnell reagieren können. „Im Sommer soll ein umfassendes Schutzraumkonzept vorgestellt werden“, so Tiesler weiter.
Zur Finanzierung des dringend benötigten Ausbaus wird ein Finanzbedarf von mindestens 10 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren und bis zu 30 Milliarden Euro langfristig angestrebt. Die Investitionen sind notwendig, um auch das Alarmsystem zu modernisieren, das für die Sicherheit der Schutzräume unerlässlich ist.
Bestand und Nutzung öffentlicher Schutzräume
Die Geschichte öffentlicher Schutzräume in Deutschland reicht bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück, als zahlreiche Hoch- und Tiefbunker als Luftschutzanlagen errichtet wurden. In den alten Bundesländern existieren heute rund 2.000 solcher Schutzraumanlagen. Diese Schutzräume sind meist als Mehrzweckanlagen konzipiert, jedoch ist ihre tatsächliche Nutzung weiterhin stark eingeschränkt. bbk.bund.de informiert, dass die Mehrheit der Schutzräume in Privateigentum sowie im Eigentum von Städten und Gemeinden liegt.
Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem beschlossenen Rückbau der Schutzräume im Jahr 2007 hat sich die Sicherheitslage jedoch dramatisch verändert. Die Rückabwicklung wurde am 17. März 2022 durch das Bundesministerium des Innern gestoppt, um die Eignung der vorhandenen Schutzräume zur Krisenvorsorge zu bewerten. Ein Bericht der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat gezeigt, dass eine Reaktivierung der Schutzräume grundlegend möglich ist, die Entscheidung darüber hängt jedoch vom jeweils bestehenden Schutzniveau ab.
Zusammengefasst zeigt sich, dass der Ausbau der Schutzräume in Deutschland nicht nur eine Reaktion auf gegenwärtige geopolitische Spannungen ist, sondern auch eine notwendige Maßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit der Bürger. Weitere Informationen zu den bestehenden und geplanten Schutzräumen werden in den kommenden Wochen erwartet.
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Ort | Bielefeld, Deutschland |
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