Camper in Deutschland fordern: Mehr Plätze und bessere Raststätten!

Deutschland - Eine aktuelle Umfrage des ADAC zeigt, dass die Unzufriedenheit unter Wohnmobilbesitzern in Deutschland groß ist. Insbesondere der Komfort an Raststätten lässt zu wünschen übrig. Laut der Umfrage, die im März 2025 mit 1.003 Erwachsenen durchgeführt wurde, die seit 2022 einen Campingurlaub gemacht haben, ist der größte Kritikpunkt der Mangel an Parkplätzen für Wohnmobile, Campingbusse und Wohnwagen. 53 Prozent der Befragten äußerten den dringenden Wunsch nach speziellen Parkflächen.

Die Untersuchung des ADAC, die 80 Rastanlagen entlang wichtiger Autobahnstrecken in Deutschland bewertet hat, zeigt erschreckende Ergebnisse. Weniger als jede vierte Raststätte verfügt über eigene Parkplätze für Wohnmobile oder Gespanne. Darüber hinaus gibt es auf den geprüften Anlagen keine Serviceangebote wie Frischwasserauffüllung oder die Möglichkeit, Kassettentoiletten zu entleeren. Diese gravierenden Mängel tragen zur Unzufriedenheit der Camper bei, die in der Umfrage auch auf die unzureichende Ausschilderung hinwiesen: 49 Prozent beklagten, dass die Parkmöglichkeiten für Wohnmobile oft schlecht ausgeschildert seien.

Erwartungen der Camper

Die Umfrage zeigt nicht nur den Wunsch nach mehr Parkmöglichkeiten, sondern auch nach zusätzlichen Dienstleistungen. 40 Prozent der Befragten fordern die Möglichkeit, Kassettentoiletten zu entleeren, und 42 Prozent wünschen sich Frischwasserstellen. Eine signifikante Anzahl von 25 Prozent ist sogar bereit, bis zu 4 Euro für solche Angebote zu zahlen. Zudem gaben 45 Prozent an, dass sie für eine eingezäunte Rastanlage mit Videoüberwachung bezahlen würden, wobei 31 Prozent bereit sind, bis zu zehn Kilometer von der Autobahn abzufahren, um einen sicheren Stellplatz zu erreichen.

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarländern deutlich schlechter abschneidet. Während Österreich und die Schweiz Werte von 69 beziehungsweise 79 Punkten erzielen, kommen deutsche Raststätten auf lediglich 50 Punkte. Camper, die internationale Erfahrungen gesammelt haben, schätzen in Nachbarländern die höhere Sauberkeit, die bessere Ausstattung und das angenehmere Ambiente.

Bedürfnisse und Herausforderungen

Die Untersuchung zeigt, dass über 75 Prozent der Camper angeben, häufiger an deutschen Raststätten zu halten, wenn ihre Bedürfnisse besser berücksichtigt würden. Dennoch bleibt es für viele eine Herausforderung, geeignete Raststätten zu finden. 40 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, beim Tanken an der Autobahn das hohe Preisniveau als unangenehm zu empfinden. Auch die Gastronomie und die Verkaufsstellen werden als unzureichend erfahren, was die Nutzererfahrung weiter trübt. So bemängeln 44 Prozent das Preis-Leistungs-Verhältnis der Gastronomie und 38 Prozent das der Verkaufsstellen.

Diese Unzufriedenheit könnte auch mit dem stetig anwachsenden Camping-Trend in Deutschland in Verbindung stehen. Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Neuzulassungen von Wohnmobilen. Mit rund 1,8 Millionen zugelassenen Campingfahrzeugen, was doppelt so viele wie vor 12 Jahren sind, ist es dringender denn je, den Bedürfnissen der Camper Rechnung zu tragen.

Die Ergebnisse der Umfrage und die Analyse des ADAC legen nahe, dass eine grundlegende Verbesserung der Raststätten erforderlich ist. ADAC-Experten empfehlen, die Anzahl der für Camper ausgestatteten Parkplätze deutlich zu erhöhen. Aktuell sind die Raststätten oft unzureichend ausgestattet, was den Fahrern und ihren Freizeitbedürfnissen nicht gerecht wird. Übernachtungen auf Raststätten werden aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht empfohlen, da Stellplätze und Campingplätze als sicherer gelten.

Der ADAC wird die Situation weiterhin beobachten, um den Campern in Deutschland eine komfortablere und sicherere Reisemöglichkeit zu bieten.
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