Der Weg zum Papst: So wird das neue Oberhaupt gewählt!

Erfahren Sie alles über die Papstwahl: Ablauf, Sedisvakanz und wichtige Traditionen der römisch-katholischen Kirche.
Erfahren Sie alles über die Papstwahl: Ablauf, Sedisvakanz und wichtige Traditionen der römisch-katholischen Kirche. (Symbolbild/NAG)

Vatikan, Italien - Der Papst ist nicht nur der Bischof von Rom, sondern auch das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und gilt als Nachfolger des Apostels Petrus. Dieses hohe Amt wird in der Regel auf Lebenszeit bekleidet, jedoch kommt es in seltenen Fällen, wie im Fall von Benedikt XVI. im Jahr 2013, zu Rücktritten. In der Praxis wird ein Kardinal zum Papst gewählt, obwohl formal jeder getaufte, männliche Katholik kandidieren könnte. Der Wahlprozess erfolgt im Konklave, einer geschützten Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle.

Nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes ruht die Amtsgewalt, und eine Phase namens Sedisvakanz beginnt. Diese Zeit bringt sowohl spirituelle als auch kirchliche Implikationen mit sich. Die Sedisvakanz endet offiziell, wenn ein neuer Papst gewählt wurde. Der Camerlengo, der Kämmerer der Heiligen Römischen Kirche, spielt eine zentrale Rolle: Er stellt den Tod des Papstes fest und zerbricht den Annulus Piscatoris, den Fischerring des Verstorbenen. In dieser Übergangszeit wird das Kardinalskollegium aktiv, das die Leitung der Kirche übernimmt.

Der Wahlprozess im Konklave

Am 7. Mai 2025 wird das Konklave zusammentreten, um einen neuen Papst zu wählen. Die Wahl erfolgt in der Sixtinischen Kapelle unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Jeder wahlberechtigte Kardinal, der in der Regel unter 80 Jahre alt ist, nimmt an dieser geheimen Abstimmung teil. Ein Kandidat muss eine Zweidrittel Mehrheit erhalten und muss die Wahl annehmen, bevor er einen Papstnamen wählt.

Nach jeder Abstimmung wird durch den Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle signalisiert, ob ein neuer Papst gewählt wurde. Schwarzer Rauch steht dabei für einen gescheiterten Wahlgang, während weißer Rauch die Wahl eines neuen Papstes verkündet. Die Bekanntgabe erfolgt dann auf dem Balkon des Petersdoms mit den Worten „Habemus Papam“.

Die Bedeutung der Sedisvakanz

Die Sedisvakanz ist eine Zeit des internen Umbruchs, in der die Apostolische Kammer die Geschäfte des Apostolischen Stuhls verwaltet. Während dieser Zeit sind die Geschäfte von Päpsten, wie zum Beispiel das Erlassen neuer Bullen oder Reskripte, ausgesetzt. Der Camerlengo und ausgewählte Kardinäle führen weiter die notwendigen Geschäfte, doch sie dürfen keine weitreichenden Entscheidungen treffen.

Ein essentielles kulturelles Symbol während der Sedisvakanz ist das spezielle Wappen, das statt einer Tiara gekreuzte Schlüssel und einen offenen Schirm abbildet. Zudem werden im Vatikan besondere Briefmarken ausgegeben, die den Zeitraum der Sedisvakanz dokumentieren.

Die letzte Sedisvakanz nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. dauerte 13 Tage. Diese Zeit wird von der katholischen Gemeinschaft als heilig betrachtet, da sie sowohl die Trauer um den verstorbenen Papst als auch die Hoffnung auf den neuen Führer der Kirche umfasst. Der Einfluss von Faktoren wie Herkunft, Sprache und theologischen Fähigkeiten sind essentiell im Auswahlprozess der künftigen Papstgeneration.

Um Papst zu werden, ist es notwendig, eine lange kirchliche Karriere hinter sich zu haben sowie internationale Vernetzungen und Führungserfahrung in der Kirche vorzuweisen. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich Papst zu werden, ist sehr gering, da unter über 400.000 Priestern lediglich etwa 130 Kardinäle wahlberechtigt sind.

Für die römisch-katholische Kirche ist der Prozess der Papstwahl weit mehr als nur eine Organisationsangelegenheit. Es ist eine spirituelle Erneuerung, die auf Traditionen und den Glauben der weltweit verteilten Katholiken beruht. Diese speziellen Abläufe und die damit verbundenen Bräuche spiegeln die tief verwurzelten Werte und das Bestreben der Kirche wider, in der Welt präsent zu sein.

Wie die weiteren Entwicklungen im aktuellen Prozess der Sedisvakanz zeigten, wird die Notwendigkeit einer stabilen und vereinten Führung immer entscheidender. Die katholische Gemeinschaft blickt mit Spannung auf die kommenden Entscheidungen.

Weitere Informationen zu den Abläufen und Begrifflichkeiten finden Sie bei t-online.de, rnd.de und mdr.de.

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Ort Vatikan, Italien
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