Deutsche Autoindustrie in der Krise: Asiaten überholen VW, BMW und Co.

Die EY-Analyse zeigt, wie deutsche Autobauer wie VW und BMW gegen asiatische Wettbewerber in Umsatz und Gewinn zurückfallen.
Die EY-Analyse zeigt, wie deutsche Autobauer wie VW und BMW gegen asiatische Wettbewerber in Umsatz und Gewinn zurückfallen. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die deutsche Automobilindustrie steht unter enormem Druck, da führende Hersteller aus Asien, insbesondere aus China, kontinuierlich an Boden gewinnen. Laut einer aktuellen Analyse von EY, die die Leistungen der 20 weltweit führenden Automobilhersteller untersucht, haben die deutschen Autobauer VW, BMW und Mercedes im ersten Quartal 2025 einen Umsatzrückgang von 2,3% verzeichnet. Während VW ein geringes Umsatzplus erzielen konnte, haben BMW und Mercedes deutliche Rückgänge hinnehmen müssen. Der Gewinn der drei deutschen Hersteller fiel sogar um 33%, was die anhaltenden Schwierigkeiten der Branche unterstreicht. Der Ostsee Zeitung berichtet, dass die US-Hersteller ebenfalls mit einem Umsatzrückgang von 2,9% und einem Verlust von fast einem Drittel ihres Gewinns zu kämpfen hatten.

Im Gegensatz dazu konnten asiatische Hersteller, angeführt von Unternehmen wie BYD und Geely, ihren Umsatz um fast 15% und ihren Gewinn um beeindruckende 66% steigern. Fünf der sechs profitabelsten Automobilhersteller weltweit stammen mittlerweile aus Asien. BMW weist mit einer Umsatzrendite von 9,3% die beste Platzierung unter den europäischen Herstellern auf, landet jedoch nur auf Platz drei, wie die Analyse auch von Maschinenmarkt hervorhebt. Trotz dieser positiven Zahlen für asiatische Hersteller sieht EY-Experte Constantin Gall keine Trendwende in Sicht. Vielmehr warnt er, dass die Existenz einiger westlicher Hersteller gefährdet sein könnte, wenn die Gewinne weiter sinken.

Herausforderungen für die deutschen Autobauer

Die etablierten deutschen Automobilhersteller kämpfen mit einer Vielzahl von Herausforderungen. Eine schwache Konjunktur, hohe Kosten und ein langsamer Hochlauf der Elektromobilität setzen der Branche stark zu. Es wird auch auf das Wegbrechen des chinesischen Marktes zugunsten einheimischer Hersteller hingewiesen, was die Situation weiter verschärft. Die seit April 2023 bestehenden US-Zölle von 25% auf Auto-Importe könnten zu erheblichen finanziellen Einbußen führen.

Im Zuge dieser Entwicklungen plant Volkswagen, bis 2030 einen erheblichen Teil seines Personals in Deutschland abzubauen, was die Unsicherheiten in der Branche verdeutlicht. Gall fordert eine komplette Neuausrichtung der westlichen Autokonzerne, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Wichtige Maßnahmen beinhalten schnellere Fahrzeugentwicklungen, zügigere Entscheidungen und eine konsequente Digitalisierung.

Technologische Trends in der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die zunehmende Relevanz von künstlicher Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere beim Thema autonome Fahrzeuge und digitale Ausstattung. Darüber hinaus wächst das Konzept des „Software-Defined-Vehicle“, was sowohl für Hersteller als auch für Verbraucher an Bedeutung gewinnt. Statista berichtet, dass die Nachfrage nach Elektroautos in Europa 2024 abgenommen hat, während der Absatz in China, angetrieben von Herstellern wie BYD, signifikant angestiegen ist. Diese Entwicklungen verschärfen den Wettbewerbsdruck auf die deutschen Hersteller, die zunehmend Marktanteile in China verlieren.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die deutsche Automobilindustrie vor großen Herausforderungen steht, während asiatische Hersteller sich weiter an die Spitze setzen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist ein schnelles Handeln sowie eine nachhaltige Neuausrichtung notwendig.

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Ort Deutschland
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