Oberdorf fehlt der DFB-Elf: EM-Hoffnung geplatzt nach Verletzungsschock!

Herzogenaurach, Deutschland - Bundestrainer Christian Wück hat heute die Entscheidung bekannt gegeben, dass die verletzte Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf nicht für die Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz nominiert wird. Diese Entscheidung erfolgt, nachdem Oberdorf, die Mittelfeldspielerin des FC Bayern München, sich vor rund einem Jahr einen Kreuzbandriss zugezogen hat und seitdem kein Spiel bestritten hat. Wück betonte, dass die EM im Juli zu früh für sie komme und dass Oberdorf Zeit braucht, um vollständig zu genesen.
Oberdorf, die mit nur 19 Jahren die jüngste deutsche WM-Spielerin war, hat insgesamt 51 Länderspiele für Deutschland absolviert. Ihr Kreuzbandriss ereignete sich am 16. Juli 2022 während der EM-Qualifikation gegen Österreich. Wück und der DFB hatten bereits im Vorfeld der Nations-League-Spiele gegen Österreich und die Niederlande, die Deutschland jeweils mit 6:0 und 4:0 gewann, Bedenken bezüglich einer möglichen EM-Teilnahme. Oberdorf war in diesen Spielen zwar im Kader, saß jedoch nur auf der Tribüne.
Die EM-Vorbereitung und der Teamgeist
Die Nationalspielerinnen treffen sich am 19. Juni zur EM-Vorbereitung in Herzogenaurach. Der DFB wird den 23-köpfigen EM-Kader am 12. Juni vorstellen. Das Trainingslager wird am 30. Juni enden, bevor das Team von Nürnberg nach Zürich reist. In der Gruppenphase trifft die deutsche Mannschaft auf Polen, Dänemark und Schweden.
Die Entscheidung, auf Oberdorf zu verzichten, wurde nach intensiven Auswertungen der Trainingseindrücke getroffen. „Es geht um die Mannschaft und nicht nur um Oberdorf“, so Wück. Elisa Senß hat sich mittlerweile als Oberdorfs Vertreterin im defensiven Mittelfeld etabliert, was das Team in dieser schwierigen Phase stärken wird.
Hintergrund zu Verletzungen von weiblichen Athleten
Die Verletzung von Oberdorf wirft auch ein Licht auf das breitere Thema von Verletzungen weiblicher Athleten im Sport. Studien zeigen, dass Frauen ein drei- bis sechsmal höheres Risiko für Kreuzbandverletzungen haben, insbesondere bei „non-contact“ Verletzungen. Anatomische und funktionale Unterschiede, wie geringere Rumpfstabilität und hormonelle Einflüsse, können dabei eine Rolle spielen. Zudem ist die Forschung über Verletzungsprävention bei Frauen im Vergleich zu Männern noch nicht ausreichend entwickelt, was die Notwendigkeit von speziellen Trainings- und Rehabilitationsprogrammen verdeutlicht.
Öffentliches Interesse am Frauenfußball in Deutschland hat durch die Erfolge der Nationalmannschaft zugenommen. Der DFB hat daher Programme zur Verletzungsprophylaxe eingeführt, um die Gesundheit und Leistung weiblicher Athleten zu fördern. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Verletzungshäufigkeit im Spiel 6-7 mal höher als im Training, was weitere Anstrengungen in der Prävention erforderlich macht.
Die Fußball-EM findet vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz statt, und bis zu dieser Zeit wird das Team alles daran setzen, gut vorbereitet und wettbewerbsfähig zu sein, auch wenn Lena Oberdorf nicht dabei sein kann.
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Ort | Herzogenaurach, Deutschland |
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