Die extremsten Städte der Welt: Kälte, Höhen und Dunkelheit erleben!

Jakutsk, Russland - Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten, und Schätzungen der Vereinten Nationen zeigen, dass es weltweit 37 Megastädte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern gibt sowie mehrere Hundert Städte, die über eine Million Menschen beherbergen. Unter diesen gibt es besonders extreme Städte, die durch ihre Lage, Größe oder klimatischen Bedingungen herausragen. Ein Beispiel dafür ist Maz-online, die die einzigartigen Merkmale dieser Städte beleuchtet.
Ein besonders extremes Beispiel ist Jakutsk in Sibirien, Russland, die kälteste Stadt der Welt. Dort werden Temperaturen von bis zu -65 Grad Celsius gemessen, wobei die durchschnittliche Wintertemperatur bei -42 Grad liegt. Mit einer Bevölkerung von ca. 350.000 ist Jakutsk die Hauptstadt der autonomen Republik Sacha. Die Stadt, die auf ewigem Permafrost erbaut ist, hat sehr hohe Temperaturunterschiede: In den Wintern fallen die Temperaturen bis auf -50 Grad und im Sommer können sie bis zu 30 Grad erreichen. Autofahrer decken ihre Fahrzeuge zum Schutz vor der Kälte mit Planen ab, und um das Gehen auf eisigen Treppen zu erleichtern, sind diese mit Teppichen ausgelegt. Eine beliebte Attraktion ist das Museum „The Kingdom of Permafrost“, wo Eisskulpturen und eine Eisrutsche Besucher anziehen.
Weitere extreme Städte
Eine weitere bemerkenswerte Stadt ist Utqiaġvik in Alaska, USA. Sie gilt als die dunkelste Stadt der Welt, mit 65 Tagen ohne Sonnenlicht während der Polarnacht. Etwa 320 km nördlich des Polarkreises gelegen, beherbergt sie rund 5.000 Einwohner. Dieser extreme Lichtmangel führt zu einer besonderen Tradition: Die Einheimischen schauen während der Dunkelheit den Film „30 Days of Night“. Nach der Polarnacht erleben die Bewohner schnell länger werdende Tage, mit 24 Stunden Helligkeit von Mai bis Anfang August.
Tokio in Japan ist die bevölkerungsreichste Stadt der Welt mit etwa 37 Millionen Menschen in der Metropolregion. Sie gilt als eine der sichersten Städte weltweit und ist bekannt für mit Sehenswürdigkeiten, die sich über sechs Stadtviertel verteilen, sowie das Projekt „The Tokyo Toilet“, das 17 architektonisch gestaltete öffentliche Toiletten umfasst.
La Paz in Bolivien ist die höchstgelegene Großstadt der Welt, mit einer durchschnittlichen Höhe von 3.600 Metern über dem Meeresspiegel. Diese extreme Höhe kann Symptome der Höhenkrankheit erzeugen, wie Übelkeit und Schwindel. Besonders bemerkenswert ist das größte Seilbahnnetz der Welt, „Mi Teleférico“, das sich über 30 km erstreckt.
Klein, aber besonders, ist die Stadt Hum in Kroatien, mit nur etwa 30 Einwohnern. Sie erhielt ihren Stadtstatus im Mittelalter und misst nur knapp 100 Meter in der Länge – etwa so groß wie ein halbes Fußballfeld. Ihre regionale Spezialität, der Mistelschnaps, wird für seine angeblich heilenden Eigenschaften geschätzt.
Abschließend lässt sich die isolierteste Stadt der Welt, Iquitos in Peru, nicht unerwähnt. Diese liegt im Amazonasgebiet und ist nur per Flugzeug oder Boot erreichbar. Mit ca. 400.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt ohne Anbindung an das Straßennetz. Der angrenzende Regenwald und das Stadtviertel Belém, auch als Venedig Perus bekannt, ziehen Touristen an, obwohl die Stadt stark unter Umweltproblemen leidet, darunter unregulierte Abfallentsorgung und Verschmutzung.
Klimawandel und urbane Entwicklung
Der Klimawandel stellt eine Herausforderung dar, insbesondere für Großstädte. Laut RND erleben fast 80% der 520 größten Städte weltweit extreme Klimabedingungen. Es wird prognostiziert, dass Temperaturen in Städten bis 2050 um bis zu 4 Grad im Sommer und 5 Grad im Winter steigen könnten. Städte sind für fast die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und verbrauchen etwa 70% der gesamten Energie weltweit. Lösungsansätze wie Urban Farming und Maßnahmen zur Reduktion von Autoverkehr werden bereits in vielen Städten umgesetzt, um den Herausforderungen des Klimawandels besser zu begegnen.
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Ort | Jakutsk, Russland |
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