Kiel kämpft gegen Altkleiderflut: Fast Fashion und Secondhand im Fokus!

Kiel kämpft mit Altkleiderflut und erklärt Tipps zur verantwortungsvollen Abgabe. Fast Fashion und Secondhand im Fokus.
Kiel kämpft mit Altkleiderflut und erklärt Tipps zur verantwortungsvollen Abgabe. Fast Fashion und Secondhand im Fokus. (Symbolbild/NAG)

Kiel, Deutschland - In Kiel wird derzeit eine alarmierende Zunahme an Altkleidern beobachtet. Berichten von kn-online.de zufolge haben viele lokale Stellen ihre Annahme von Kleiderspenden reduziert oder gar eingestellt. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, besonders in Anbetracht der wachsenden Menge an minderwertiger Mode, die nach kurzer Tragezeit entsorgt wird. Fast Fashion, ein Trend, der sich durch schnell produzierte und oft schlecht verarbeitete Kleidung auszeichnet, trägt maßgeblich zu diesem Problem bei.

Der Anstieg von Altkleidern führt nicht nur zu überfüllten Containern, sondern auch zu einem Anstieg der Idee, dass sogar besser verdienende Verbraucher Fast Fashion kaufen. Es wird darauf hingewiesen, dass nicht nur Geringverdiener zum Kauf dieser schnelllebigen Mode neigen. Vielmehr ist die gesamte Gesellschaft gefragt, über den eigenen Konsum nachzudenken.

Tipps zur Abgabe von Kleidung

Um die Situation zu verbessern, gibt es hilfreiche Tipps zur Abgabe von Kleidung: Altkleider sollten in gutem Zustand sein, und verschmutzte oder beschädigte Teile sind nicht in Containern unterzubringen. Zudem wird empfohlen, über die eigene Kleidung nachzudenken, bevor man sie entsorgt, und Möglichkeiten zur Wiederverwendung oder Reparatur in Betracht zu ziehen.
„In einer freien Marktwirtschaft entscheiden die Kunden, was sich am Markt hält“, so die Einschätzung der Thematik. Ein Verbot von Fast Fashion wird als schwer umsetzbar angesehen, da eine klare Definition fehlt.

Um die Herausforderungen der Modeindustrie anzugehen, fördert das Bundesumweltministerium die Entwicklung nachhaltiger Mode. Dazu gehören unter anderem die Einführung des Blauen Engels für umweltfreundliche Textilien, die Obhutspflicht für Produkte und Maßnahmen zur Unterstützung einer nachhaltigen Sammlung und Verwertung von Alttextilien. Dabei wird der Fokus auf Second-Hand-Mode gelegt, die für eine umweltfreundliche Alternative zur Neuware gilt.

Wachstum des Secondhand-Marktes

Die Nachfrage nach Secondhand-Kleidung wächst stetig. Der Markt könnte bis 2025 sogar einen Umsatz von rund 184 Milliarden Euro erreichen. Vor allem die Generation Z zeigt Interesse an gebrauchter Mode. Etwa zwei Drittel dieser Generation haben schon einmal gebrauchte Kleidung gekauft. Auf Plattformen wie Sellpy, in die Unternehmen wie H&M stark investiert haben, wird dieser Trend zusätzlich gefördert.

Dennoch steht der Secondhand-Markt vor Herausforderungen. Abgesehen von der wachsenden Menge minderwertiger Kleidung, die bei Altkleidersammlungen landet, ist die Rücksendung von online bestellter Secondhand-Ware ein kritischer Punkt, der die Klimabilanz negativ beeinträchtigt. Transportkosten und die Qualität der gesammelten Textilien kommen als weitere Aspekte hinzu, die eine nachhaltige Lösung erschweren.

Um die Klimaauswirkungen der Modeindustrie erheblich zu verringern, sollte die Produktion neuer Kleidung reduziert werden. Jede Entscheidung beim Kauf sollte gut überlegt sein, empfiehlt Matilda Lidfeldt, und auch das Tauschen von Kleidung im Freundeskreis kann eine sinnvolle und nachhaltige Alternative sein.

Die Entwicklung in Kiel spiegelt somit nicht nur lokale Herausforderungen wider, sondern sie steht in einem globalen Kontext, der das Konsumverhalten und die Verantwortung jedes Einzelnen in der Modeindustrie thematisiert. Es liegt an uns, nachhaltig zu handeln und schlechte Praktiken zu vermeiden, um unserer Umwelt gerecht zu werden.

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Ort Kiel, Deutschland
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