Dringender Aufruf: Blutspenden sinken – So können Sie helfen!

Essen, Deutschland - Blutspende-Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen stehen vor einer ernsthaften Herausforderung: Die Spendebereitschaft bei jungen Menschen sinkt. Verena Börger von der Universitätsklinik Essen hebt hervor, dass diese Entwicklung angesichts der Überalterung der Bevölkerung zu einem steigenden Bedarf an Blutkonserven führt. Der bevorstehende Weltblutspendetag am 14. Juni soll auf diese Problematik aufmerksam machen und dazu anregen, sich aktiv an Blutspenden zu beteiligen. Im vergangenen Jahr wurde ein Rückgang der Erstspender um sechs Prozent verzeichnet, was die Situation weiter verschärft.
Der DRK-Blutspendedienst in Ratingen warnt vor einem drohenden Engpass in der Blutversorgung. Nur drei Prozent der spendefähigen Bevölkerung leisten tatsächlich ihren Beitrag zur Blutversorgung; in urbanen Regionen ist diese Zahl sogar noch geringer. Trotz der Vielzahl an großen Kliniken, die in Ballungsräumen bestehen, zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung: Die Bereitschaft zur Blutspende sinkt. Besonders dramatisch ist die Situation, da 60 bis 70 Prozent der in Essen gesammelten Blutkonserven für Krebspatienten benötigt werden. Zudem sind Blutspenden in Fällen von Vergiftungen und Autoimmunerkrankungen unerlässlich.
Die Bedeutung der Blutspende
Es ist wichtig zu betonen, dass Blutspenden nicht nur für die Empfänger lebensrettend sind; auch Spender können im Notfall auf Bluttransfusionen angewiesen sein. Um die Spendenbereitschaft zu erhöhen, wenden sich Blutspendedienste zunehmend über soziale Netzwerke an junge Menschen, um diese Zielgruppe direkt anzusprechen. Auch veraltete Ausschlusskriterien, die homosexuelle Männer von der Blutspende ausschlossen, wurden inzwischen abgeschafft, so dass nun jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren spenden kann.
Besonders im Sommer, wenn viele Menschen verreisen oder Freizeitaktivitäten nachgehen, wird mit einem Rückgang der Spenden gerechnet. Das hat die Wirkung, dass die Vorräte an Blutkonserven gefährlich schrumpfen könnten, ähnlich wie in den Vorjahren.
Was sind die Voraussetzungen für die Blutspende?
Für all diejenigen, die erwägen, Blut zu spenden, gibt es einige wichtige Hinweise. Das Mindestalter für eine Blutspende beträgt 18 Jahre. Zudem sollte der Gesundheitszustand am Tag der Spende gut sein; Erkältungen oder andere Infektionen sind dabei ein Ausschlusskriterium. Personen, die während der Spende mindestens 50 kg wiegen und körperlich gesund sind, können sich auf den Blutspende-Vorgang vorbereiten.
Zu den Vorbereitungen gehört, vor der Spende ausreichend zu essen – fettarm – und mindestens 1,5 Liter Wasser zu trinken. Auf Alkohol sollte 12 Stunden vorher verzichtet werden. Am Tag der Spende ist auch von sportlicher Betätigung abzusehen. Vor Ort erfolgt ein Spende-Check, der unter anderem aus einem Fragebogen und einer Überprüfung des Blutdrucks und des Hämoglobinwerts besteht. Wer seine erste Blutspende macht, erhält einen DRK-Blutspenderausweis und kann seine Blutgruppe ermitteln lassen.
Das Blut hat eine kurze Haltbarkeit, viele Präparate sind nur einige Tage brauchbar. In Deutschland werden täglich etwa 15.000 Blutkonserven benötigt; dennoch engen die geringe Anzahl an Spendern und das unzureichende Wissen über die Bedeutung der Blutspende die Versorgungssituation ein. Ein Fünftel aller Blutpräparate wird für die Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt, was die Dringlichkeit für eine Steigerung der Spendenbereitschaft unterstreicht. Die Blutspende ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Gesundheit und Rettung von Leben, den jeder in Betracht ziehen sollte.
Die Hilfsorganisationen rufen daher auf, persönliche Erfahrungen mit Blutspenden zu teilen, um andere zu inspirieren und die Zahl der aktiven Spender zu erhöhen.
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Ort | Essen, Deutschland |
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