Erdbeersaison in Sachsen gestartet: Selbstpflücken für 4,30 Euro/kg!

Erdbeersaison in Sachsen gestartet: Gute Erträge trotz Fläche von 175 Hektar. Selbstpflücken in Leipzig und Umgebung möglich.
Erdbeersaison in Sachsen gestartet: Gute Erträge trotz Fläche von 175 Hektar. Selbstpflücken in Leipzig und Umgebung möglich. (Symbolbild/NAG)

Benndorf, Deutschland - Die Erdbeersaison in Sachsen wurde am 27. Mai von der Sächsischen Blütenkönigin Alida I. feierlich eröffnet. Nach einem schwierigen Jahr 2024, das von Frostschäden geprägt war, erwarten die Obstbauern für 2025 eine gute Ernte. Der Obstbauernverband Sachsen und Sachsen-Anhalt geht von einer Erntemenge von etwa 1.500 Tonnen aus, obwohl die Anbaufläche für Erdbeeren deutlich gesunken ist. Lag sie im Jahr 2024 bei 208 Hektar, beläuft sich die Fläche in diesem Jahr auf lediglich 175 Hektar. Diese Zahlen verdeutlichen einen langfristigen Rückgang im Erdbeeranbau, der seit 2006 zu beobachten ist.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig: Steigende Lohn- und Betriebskosten, Herausforderungen bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sowie der Preisdruck durch ausländische Erzeuger führen dazu, dass die sächsischen Landwirte in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zunehmend eingeschränkt sind. Hinzu kommt, dass nur etwa 30% der Erdbeeren über Supermärkte verkauft werden, während etwa 70% in die Direktvermarktung und an Selbstpflücker gehen. In dieser Saison sind die Preise stabil, mit einem Durchschnittspreis von etwa 5 Euro für 500 Gramm Erdbeeren, was vergleichbar mit Vorjahresniveau ist.

Vielfältige Erdbeerangebote in der Region

Die Erdbeerfelder in Sachsen bieten eine breite Palette an Sorten. So hat Tobias Karte aus Frohburg in Benndorf 14 verschiedene Erdbeersorten, darunter die neuen Variationen Séraphine und Marieka, im Angebot. Der Preis für seine Erdbeeren liegt bei 5,90 Euro pro Kilogramm; Kartenzahlung wird nicht akzeptiert. Die Öffnungszeiten des Erdbeerfelds sind täglich von 7 bis 18 Uhr.

Ein weiteres Highlight ist das Erdbeerfeld von Ingolf Tautz, das in Leipzig sowie in den umliegenden Städten Lausen, Rückmarsdorf, Schkeuditz und Delitzsch für Selbstpflücker geöffnet ist. Tautz erwartet ebenfalls gute Ernteerträge und bietet variierende Öffnungszeiten an, die am Stand ausgelegt sind.

Herausforderungen und Anpassungen

Das Ehepaar Funck aus Hirschfeld berichtet von Frostausfällen, die die diesjährige Ernte beeinträchtigen könnten. Dennoch sind auf dem Erdbeerfeld in Holzhausen die Sorten Twist und Sonata gut entwickelt. Dort können die Erdbeeren zu einem Preis von 4,30 Euro pro Kilogramm erworben werden, wobei Rabatte ab größeren Mengen gelten: 4,20 Euro bei 5 Kilogramm und 4 Euro ab 10 Kilogramm. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 8.00 bis 18.30 Uhr, sowie am Sonntag und Feiertagen von 8.00 bis 12.00 Uhr.

Insgesamt stehen die sächsischen Erdbeeranbauer vor der Herausforderung eines sich verändernden Marktes, wo auch klimatische Bedingungen eine Rolle spielen. Sachsen ist im Vergleich zu anderen Regionen benachteiligt, da Erdbeeren aus anderen Bundesländern oft früher reif sind und somit einen Marktanteilsverlust verursachen. Diese Entwicklungen könnten die heimische Produktion auf lange Sicht weiter unter Druck setzen, wie die Branchenvertreter anmerken.

Für die Liebhaber der Erdbeeren bleibt jedoch die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison, in der sie die reifen Früchte selbst ernten können. Die Tradition des Selbstpflückens gewinnt an Bedeutung und könnte helfen, den Rückgang im Anbau etwas abzufedern. Mehr Informationen über die aktuelle Situation und den Erdbeeranbau in Sachsen bzw. die Ernteerwartungen finden Sie auf den Seiten von lvz.de, sueddeutsche.de und landwirtschaft.sachsen.de.

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Ort Benndorf, Deutschland
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