Eskalation in Beirut: Israelische Luftangriffe erschüttern Feierlichkeiten

Israels Luftangriffe auf Beirut am 6. Juni 2025 zielen auf Hizbullah-Stellungen und verschärfen den Druck auf die libanesische Regierung.
Israels Luftangriffe auf Beirut am 6. Juni 2025 zielen auf Hizbullah-Stellungen und verschärfen den Druck auf die libanesische Regierung. (Symbolbild/NAG)

Beirut, Libanon - Die Lage in Beirut ist angespannt, nachdem Israel am Donnerstagabend Luftangriffe auf die libanesische Hauptstadt durchgeführt hat. Diese Angriffe gelten als die heftigsten seit Monaten und stören die Feierlichkeiten zum bevorstehenden islamischen Opferfest. Die israelischen Streitkräfte zielten auf von der Hizbullah kontrollierte Gebiete, insbesondere auf Militäranlagen zur Drohnenproduktion in Dahiye, einer südlichen Vorstadt Beiruts. Tausende von Anwohnern versuchten, die gefährdeten Viertel zu verlassen, was zu chaotischen Verkehrssituationen führte. Laut FAZ wurde für mehrere Standorte Evakuierungsanordnungen ausgegeben.

Diese Luftangriffe sind Teil einer umfangreichen Welle, die über 300 Ziele der Hizbullah im Libanon betroffen hat. Israelische Militärsprecher berichteten, dass in kürzester Zeit mehr als 80 Luftangriffe innerhalb einer halben Stunde stattfanden. Am Freitag meldete die Hizbullah Angriffe auf den Norden Israels als Antwort auf die bombardierten Ziele im Libanon. In diesem Zusammenhang steigt der Druck auf die neue libanesische Regierung unter Ministerpräsident Nawaf Salam, die die Hizbullah entwaffnen möchte, jedoch gleichzeitig vor den Herausforderungen steht, die durch die Offensive Israels entstehen. Salam bekräftigte, dass seine Regierung entschlossen sei, die Hizbullah zu entwaffnen, dennoch bleibt unklar, wie dies angesichts der israelischen Militärpräsenz durchführbar ist.

Der Kontext der Angriffe

Die Angriffe werden weithin als Bestrafung der Hizbullah für Raketenangriffe auf Israel aus Syrien betrachtet. Diese Operationen sind nicht nur militärisch motiviert, sondern auch symbolisch damit verknüpft, die libanesische Regierung zu destabilisieren, die Israel für die aktuelle Situation verantwortlich macht. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass die Angriffe fortgesetzt werden, bis die Hizbullah entwaffnet ist, und betonte, dass ohne die Sicherheit für Israel keine Stabilität im Libanon möglich sei. Dies bestätigt die Einschätzungen vieler Analysten, dass Israel die Hizbullah und deren iranische Unterstützer als dauerhafte Bedrohung ansieht, wie NZZ berichtet.

Innerhalb der Hizbullah gibt es zunehmenden Druck, auf die israelischen Angriffe zu reagieren, trotz der möglichen verheerenden Konsequenzen für die Zivilbevölkerung und die eigene Position im Libanon. Die Luftangriffe Israels sind nicht nur militärische Aktionen, sondern gehen auch einher mit psychologischer Kriegsführung, wie die normale Bevölkerung die Anrufe zur Evakuierung als empfunden hat. Die libanesische Regierung hat erklärt, dass sie internationale Unterstützung gegen die Angriffe nötig habe, und die Situation wird durch die wiederholt erfolgten Luftangriffe angespannt, die laut Tagesschau die Bedingungen für die reformorientierte Regierung von Salam weiter erschwert.

Der Konflikt zwischen Israel und der Hizbullah bleibt unberechenbar. Während die Bombardierungen andauern, zeigt sich an verschiedenen Orten in Beirut, dass die Bürger trotz der Unsicherheiten eine gewisse Normalität bewahren möchten. Das Nachtleben geht überraschend weiter, und Flüge aus der Region sind überbucht. Dennoch bleibt die Zukunft ungewiss, während sowohl Israel als auch die Hizbullah auf eine Eskalation der Situation zusteuern könnten.

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Ort Beirut, Libanon
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