Frachtfeuer: 3.000 Autos in Gefahr – Elektroautos als Risikofaktor!

Ein Feuer auf dem Frachtschiff „Morning Midas“ löste eine Evakuierung aus; Ursachen und Risiken von Elektroautobränden diskutiert.
Ein Feuer auf dem Frachtschiff „Morning Midas“ löste eine Evakuierung aus; Ursachen und Risiken von Elektroautobränden diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Lázaro Cárdenas, Mexiko - Auf dem Frachtschiff „Morning Midas“, das unter liberianischer Flagge fährt, brach ein verheerendes Feuer aus, während es mehr als 3.000 Autos, darunter 700 bis 800 Elektrofahrzeuge, transportierte. Die 22-köpfige Besatzung konnte das Feuer nicht eindämmen und musste das Schiff evakuieren. In Zusammenarbeit mit der US-Küstenwache wurden die Crewmitglieder mit Rettungsbooten auf ein nahegelegenes Handelsschiff gebracht. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch der Ursprung des Feuers, der ersten Rauch wurde auf der Decksebene mit den Elektroautos festgestellt, ist noch unbekannt. Das Schiff hatte China am 26. Mai verlassen und war auf dem Weg zur mexikanischen Hafenstadt Lázaro Cárdenas, als das Unglück etwa 483 Kilometer südwestlich der Aleuten-Insel Adak geschah.

Über Brände auf Frachtschiffen gibt es zunehmend Besorgnis, insbesondere seit die Zahl solcher Vorfälle im Jahr 2024 ein Zehnjahreshoch erreicht hat. Laut dem Maritime Safety Report 2025 von Allianz Commercial sind die Risiken signifikant, was Versicherer alarmiert. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Jahr 2022, als ein Schiff mit Luxusautos im Atlantik nach fast zwei Wochen brennen sank. Diese Ereignisse werfen Fragen zur Sicherheit beim Transport von Elektroautos auf.

Kontext zu Elektrofahrzeug-Bränden

Umweltschutzorganisationen und die Weltschifffahrtsorganisation IMO fordern neue Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere im Hinblick auf den Transport von Fahrzeugen mit Lithium-Ionen-Batterien. Im Rahmen dieser Diskussion drängen Vertreter der niederländischen Wattenmeerinseln darauf, den Schiffsverkehr weiter nach Norden zu verlagern. Der Frachter „Fremantle Highway“ hat zwar an einem weniger gefährlichen Ankerplatz angekommen, die Gefahr einer Ölpest durch die etwa 1,6 Millionen Liter Schweröl an Bord bleibt jedoch bestehen.

Brandgefahr von Elektroautos

Die Brände auf Schiffen, die Elektroautos transportieren, rufen auch in Deutschland Bedenken hervor. Ein ADAC-Experte erklärte, dass das Risiko eines Brandausbruchs bei Elektroautos und Verbrennerfahrzeugen gleich hoch sei. Dabei können Brände von Elektrofahrzeugen verheerende Ausmaße annehmen und sind für Feuerwehren äußerst schwer zu bekämpfen, da konventionelle Löschmittel nicht ausreichend sind. Die Deutsche Versicherungswirtschaft (GDV) kritisiert darüber hinaus, dass die Brandschutztechnik auf Schiffen nicht mit der sich schnell entwickelnden Automobiltechnik Schritt hält.

Die Reederei Scandlines, die regelmäßig Fähren zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Skandinavien betreibt, unterzieht ihr Personal speziellen Schulungen, um im Brandfall einer Elektrofahrzeugbatterie schnell und wirksam zu reagieren. Ihre Schiffe sind hauptsächlich aus Stahl gebaut, was den Brandschutz erhöht. Bei einem Brand wird das Deck evakuiert, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern, und die Fähren fahren schnellstmöglich den nächstgelegenen Hafen an. Mit der aktuellen Diskussion um die Sicherheit von Elektroautos auf Fähren und Frachtschiffen bleibt die Gefahr von Bränden ein drängendes Thema in der maritimen Logistik und Transportindustrie.

Diese Ereignisse verdeutlichen die Notwendigkeit für intensivere Diskussionen und strengere Sicherheitsrichtlinien im Umgang mit Elektroautos im maritimen Sektor.

Für mehr Informationen über das Thema Elektroauto-Brandgefahr auf Schiffsfahrten können die Artikel von Unser Mitteleuropa, tagesschau.de und NDR konsultiert werden.

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Ort Lázaro Cárdenas, Mexiko
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