Goldrausch in Leipzig: Karina Schönmaier jubelt über EM-Sieg im Sprung!

Leipzig, Deutschland - Karina Schönmaier hat bei den Turn-Europameisterschaften in Leipzig eine beeindruckende Leistung gezeigt und den Titel im Einzelfinale am Sprung gewonnen. Die 19-jährige Turnerin aus Chemnitz erzielte einen Durchschnitt von 13,983 Punkten und sicherte sich damit die Goldmedaille vor der bulgarischen Athletin Walentina Georgiewa (13,900 Punkte) und der Belgierin Lisa Vaelen (13,666 Punkte). Schönmaier feiert nicht nur den triumphalen Sieg im Sprung, sondern auch ihre dritte Medaille bei diesen Kontinentalmeisterschaften, nachdem sie bereits Silber im Team und Gold im Mixed-Wettbewerb gewonnen hatte. Damit ist es der erste EM-Goldmedaille im Sprung für eine deutsche Turnerin seit Oksana Chusovitina im Jahr 2008, wie tz.de berichtet.

Der Weg zu diesem Erfolg war kein leichter. Schönmaier, die bei der letzten EM in Rimini nur den fünften Platz belegte, präsentierte sich in Leipzig stark verbessert. Ihre Einzelsprünge wurden mit 14,066 und 13,500 Punkten bewertet, was insgesamt 1,5 Punkte über ihrer Qualifikationsnote von 13,833 liegt. In der Qualifikation erzielte sie die höchste Durchschnittsnote aller 24 Teilnehmerinnen. Sie beschreibt sich selbst als sprungkräftig und hat sich durch gezielte Trainingsanpassungen, unter Anleitung ihres Trainers Gerben Wiersma, weiterentwickelt.

Ein traumhaftes Erlebnis

Schönmaier schilderte die Heim-EM als ein traumhaftes Erlebnis, nicht nur wegen ihrer Medaillen, sondern auch aufgrund der Atmosphäre in Leipzig. Am Samstag wird sie auch im Bodenturnen antreten. Ihr Erfolg kommt jedoch nicht ganz ohne Rückschläge: Ihre Teamkollegin Helen Kevric hat sich während des Wettkampfs schwer verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Kevric, die zur Zeit als Medaillenanwärterin galt, wird durch Janoah Müller ersetzt, der den 20. Platz errang. Trainer Wiersma berichtete von einer „Kniescheibenbandverletzung“ und hofft auf eine schnelle Genesung für Kevric.

Die Titelkämpfe in Leipzig sind für den Deutschen Turner-Bund (DTB) von besonderer Bedeutung. Es ist die erste Medaille für die deutschen Turnerinnen seit der EM 2022 in München, als sie mit einem Gesamtwert von 158,396 Punkten Silber im Teamwettbewerb holen konnten. Italien gewann die Goldmedaille mit 161,930 Punkten, gefolgt von Frankreich mit 156,728 Punkten. Der DTB steht allerdings unter Druck durch anhaltende Missbrauchsvorwürfe an Bundesstützpunkten in Stuttgart und Mannheim, was diese Erfolge umso bedeutungsvoller macht. DTB-Sportvorstand Thomas Gutekunst bezeichnete die EM als eine besondere Veranstaltung, die Hoffnung für die Zukunft bringe.