Köln: Vier Jahre Haft für Mann, der Polizistin das Ohr abgebissen hat

In Köln wurde ein Mann wegen eines Angriffs auf eine Polizistin zu vier Jahren Haft verurteilt, nachdem er ihr ein Ohrstück abgebissen hatte.
In Köln wurde ein Mann wegen eines Angriffs auf eine Polizistin zu vier Jahren Haft verurteilt, nachdem er ihr ein Ohrstück abgebissen hatte. (Symbolbild/NAG)

Köln, Deutschland - Ein 41-jähriger Mann wurde in Köln zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er einer 26-jährigen Polizistin ein Stück vom Ohr abgebissen hatte. Das Gericht bezeichnete die Tat als „extrem schwerwiegende Straftat“ und stellte fest, dass der Angeklagte wegen gefährlicher Körperverletzung und Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verurteilt wurde. Der Vorsitzende Richter Necmettin Gül betonte die Tragweite der Tat, die nicht nur die Polizistin, sondern auch weitere Personen traumatisiert hat.

Der Vorfall ereignete sich während einer Polizeikontrolle, nachdem der Mann zuvor grundlos zwei Passanten angegriffen hatte. Als die Polizistin und ihre Kollegin ihn zur Rede stellen wollten, wurde auch gegen sie Gewalt angewendet. Verstärkung wurde angefordert, um den Mann zu überwältigen und schließlich zu demütigen. Das abgebissene Ohrstück der Polizistin wurde zwar wieder angenäht, jedoch vom Körper abgestoßen. Sie wird voraussichtlich ihr Leben lang mit den Folgen der Tat kämpfen müssen und könnte ihren Beruf nicht mehr ausüben. Der Täter gestand seine Tat, gab jedoch an, sich an nichts erinnern zu können, da er unter dem Einfluss von Kokain stand.

Kokainmissbrauch innerhalb der Polizei

Ein weiterer besorgniserregender Vorfall, der das Vertrauen in die Polizei untergräbt, ist der Drogenskandal in München. Alexander T. (35), ein ehemaliger Polizist, wurde zu drei Jahren Haft und der Unterbringung in eine Entziehungsanstalt verurteilt. Er gestand, in mindestens hundert Fällen Kokain bei einem Dealer gekauft zu haben. Zwischen 2016 und 2018 wird von fast 150 Käufen ausgegangen, wobei er Drogen an Bekannte weitergab und verkaufte.

Besonders auffällig war ein Vorfall im Jahr 2017, als er Drogen zur Wiesn liefern ließ und dem Dealer half, diese an den Eingangskontrollen vorbeizuschmuggeln. Der Drogenskandal hat das Polizeipräsidium in München 2020 erschüttert, was in 39 Ermittlungsverfahren gegen 37 Beamte und sechs Anklagen mündete. Die Anwältin des verurteilten Beamten wies auf seine besondere Haftempfindlichkeit hin, da er in der Untersuchungshaft sitzt und Angst hat, dass andere Insassen von seiner früheren Tätigkeit als Polizist erfahren.

Die Problematik der Körperverletzung

Die Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die steigende Zahl von Körperverletzungen in Deutschland, die in den letzten Jahren signifikant zugenommen hat. Laut dem Bundeskriminalamt wurden polizeilich erfasste Fälle von Körperverletzung von 2014 bis 2024 erfasst, wobei die Daten auf der Plattform Statista verfügbar sind. Auch wenn keine spezifischen Zahlen im aktuellen Artikel genannt werden, verdeutlicht diese Entwicklung die gesamtgesellschaftliche Herausforderung im Bereich der Gewalt und der Aggression gegen Beamte.

Der Vorfall in Köln und die Enthüllungen um den Drogenskandal in München sind beunruhigende Zeichen für die Sicherheit von Polizeibeamten und werfen Fragen zum Umgang mit Gewalt und Missbrauch in der Polizei auf. Besondere Aufmerksamkeit erfordern nicht nur die physischen Angriffe, sondern auch die inneren Herausforderungen innerhalb der Polizeiorganisation, die zur Linderung dieser Missstände beitragen müssen.

Für die betroffenen Beamten bleibt eine unsichere Zukunft, während die Justiz Maßnahmen ergreift, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle zu einem Umdenken innerhalb der Institution führen und die Sicherheit der Polizisten erhöht wird.

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Ort Köln, Deutschland
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