Goldschakal auf Sylt: 76 Schafe gerissen – Abschuss genehmigt!

Sylt, Deutschland - Auf Sylt sorgt ein Goldschakal für Alarmstimmung unter Schafhaltern. Der scheue Räuber hat in einer kurzen Zeitspanne 76 Lämmer gerissen, was nun zu einer geplanten Ausnahmegenehmigung für seinen Abschuss führt. Das Landesamt für Umwelt hat die notwendigen Schritte eingeleitet, um die Genehmigung zu erteilen, die Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) unterstützt. Trotz des strengen Schutzstatus des Goldschakals, der durch EU- und deutsches Bundesrecht gewährleistet ist, prüft man die Erforderlichkeit dieser Maßnahmen.
Die Umweltbehörden betonen, dass eine Ausnahmegenehmigung nur unter besonderen Umständen erteilt werden kann. Diese umfassen nicht nur die erhebliche Bedrohung der Schafhaltung, sondern auch Auswirkungen auf den Küstenschutz und die Sicherheit von Deichen. Zudem könnte die dauerhafte Anwesenheit der Goldschakale auch den Schutz von Bodenbrütern gefährden. Mittels DNA-Analyse konnte belegt werden, dass der Goldschakal zwischen dem 19. und 21. Mai für die Risse verantwortlich war.
Umgang mit dem Goldschakal
Das Problem mit dem Goldschakal ist nicht neu. Er ist eine Art, die ursprünglich in Südasien und Südosteuropa beheimatet ist und sich seit einigen Jahren zunehmend nach Mitteleuropa ausbreitet. Das erste Mal wurde ein Goldschakal 1997 in Deutschland gesichtet, während seit 2017 auch in Schleswig-Holstein Nachweise vorliegen. Der Kreis Nordfriesland wartet derzeit auf das offizielle Signal zur Umsetzung der Abschussgenehmigung. Bis Ende Mai 2025 wurden insgesamt acht Goldschakale in Schleswig-Holstein nachgewiesen, von denen zwei mit Rissen an Nutztieren in Verbindung gebracht werden konnten, so berichten Tagesschau.
Die Naturschutzverbände wurden über die Situation informiert und haben die Möglichkeit, schriftlich auf die geplante Ausnahmegenehmigung zu reagieren. In einem kommenden Treffen des Umweltausschusses im Schleswig-Holsteinischen Landtag am 4. Juni wird der Umgang mit den Goldschakalen ebenfalls diskutiert.
Schutzstatus und Verbreitung
Die Goldschakale sind nach dem Bundesartenschutzgesetz und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie besonders geschützt. Sie leben in Paaren oder kleinen Rudeln und haben ein Revier von etwa 2 bis 6 Quadratkilometern. Ihre Ernährung ist vielfältig: Sie jagen Nagetiere, Reptilien, Vögel, und haben auch eine Vorliebe für Aas und Früchte. Diese Anpassungsfähigkeit trägt zur raschen Verbreitung der Art bei, die besonders durch den Klimawandel und die Veränderung der Landschaft begünstigt wird. Mehr Infos zur Art sind auch auf der Seite des Landes Schleswig-Holstein verfügbar.
Der Goldschakal wird oft mit Füchsen verwechselt, ist jedoch deutlich größer und hat eine kürzere Schnauze sowie einen buschigen Schwanz. Diese Missinterpretation könnte teilweise dazu beitragen, dass die Schafe nicht besser geschützt sind. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden im Umgang mit diesem immer dringlicheren Problem vorgehen werden.
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Ort | Sylt, Deutschland |
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