Dritte Hybridfähre Grasbrook startet nach langer Verzögerung in Hamburg!

Hamburg, Deutschland - Eine neue Ära des umweltfreundlichen Verkehrs hat in Hamburg begonnen. Am 22. Mai traf die dritte Hafenfähre mit Hybridantrieb in der Hansestadt ein. Diese Fähre, die den Namen «Grasbrook» tragen wird, wurde von der HADAG übernommen, nachdem sich ihre Überführung um sechs Monate verzögert hatte. Technische Probleme und die verspätete Lieferung von Ersatzkomponenten an die Werft in Tangermünde trugen zu dieser Verzögerung bei. Der Transport der Hybridfähre erfolgte aufgrund des niedrigen Wasserstands der Elbe mit einem Schubleichter, einem Binnenfrachtschiff.
Die «Grasbrook» ist das jüngste Mitglied einer neuen Flotte von Fähren, die umweltfreundlichen Transport bieten sollen. Ihre Taufe ist für Juli geplant, obwohl das Schiff bereits seit der Vorwoche in Betrieb ist. Ursprünglich hätte das Schiff im Dezember von der SET-Werft in Tangermünde nach Hamburg gebracht werden sollen, der Stapellauf fand jedoch bereits am 23. September statt. Mit einem Preis von 8,5 Millionen Euro ist die Hybridfähre mit einem innovativen Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet, der beim An- und Ablegen Elektroantrieb nutzt und auf der Strecke einen Dieselmotor verwendet, um die Batterien zu schonen.
Fähren mit modernster Technologie
Die «Grasbrook» ist Teil eines jüngsten Programms von HADAG zur Erweiterung ihrer Flotte und zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Im Koalitionsvertrag haben die SPD und die Grünen die Notwendigkeit betont, die HADAG-Flotte zu vergrößern und die Dekarbonisierung voranzutreiben. Insgesamt sollen drei Hybridfähren in Betrieb genommen werden, und bereits im September wurde das erste Hybridschiff der HADAG, die «Neuland», getauft, gefolgt von dem Schwesterschiff «Finkenwerder» im Oktober. Diese neuen Schiffe verfügen über ein modernes Antriebssystem mit zwei Batterien, die nachts am Fischmarkt aufgeladen werden.
Die Hybridfähre Typ 2030, von HADAG, Voith, SET Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft und naValue entwickelt, hat eine Länge von etwa 33 Metern und eine Breite von 8 Metern. Sie bietet Platz für bis zu 250 Fahrgäste sowie multifunktionale Flächen. Angetrieben wird das Schiff von zwei neuentwickelten eVSP 9X5/100 mit integrierten Permanentmagnet-Elektromotoren von Elin Motoren. Die maximale Geschwindigkeit beträgt bis zu 13 Knoten, während fünfflügelige elektrische Voith Schneider Propeller für geringe Schadstoff- und Geräuschemissionen sorgen. Vor der Indienststellung führte Voith spezielle Trainings für die Kapitäne der HADAG durch, um die Vorteile des neuen Antriebs zu verdeutlichen.
Echtzeitdaten für mehr Transparenz
Zusätzlich zu den neuen Schiffen wird HADAG auch ihren Service für Fahrgäste verbessern. Ab dem 18. Juni 2024 bieten die Fähren einen neuen Service an, bei dem Echtzeitdaten über Fahrzeiten an die HVV-App und die Webseite übermittelt werden. Dies soll den Nutzern die Möglichkeit geben, die nächsten Abfahrten zu verfolgen und Informationen über mögliche Fahrtausfälle innerhalb der nächsten zwei Stunden einzusehen. Der Vorstand der HADAG, Martin Lobmeyer, erklärte, dass dieser Service auf den Wunsch der Fahrgäste basiert und dazu beitragen soll, mehr Transparenz und Zuverlässigkeit im Fährbetrieb zu schaffen. Allerdings sind die Linien 72 und HBEL von Blankenese nach Cranz derzeit nicht in diesem Service enthalten.
Zusammenfassend zeigt Hamburg mit der Einführung der Hybridfähren und dem neuen Echtzeitdaten-Service, dass die Stadt Bestrebungen unternimmt, umweltfreundlicheren und transparenteren Verkehr im Wasserverkehr zu fördern.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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