Erzbistum schließt Krankenhaus Groß-Sand: Neue Stadtteilklinik geplant!

Das Erzbistum Hamburg gibt das Krankenhaus Groß-Sand auf, Stadt plant neue Klinik für Wilhelmsburg zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Das Erzbistum Hamburg gibt das Krankenhaus Groß-Sand auf, Stadt plant neue Klinik für Wilhelmsburg zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung. (Symbolbild/NAG)

Hamburg-Wilhelmsburg, Deutschland - Am 28. Mai 2025 hat das Erzbistum Hamburg bekannt gegeben, dass es die Trägerschaft des Krankenhauses Groß-Sand in Wilhelmsburg aufgibt. Nach Jahren finanzieller Verluste wird die Schließung der Chirurgie sowie der Notfallambulanz bereits für Mitte Juli dieses Jahres erwartet. Verwaltungsdirektor Alexander Becker erklärte, dass trotz schwieriger Entscheidungen die Notwendigkeit für diesen Schritt aus dauerhaft hohen Defiziten resultiere. Eine erste Umstrukturierung der Klinik wird im kommenden Jahr erfolgen, wenn die Abteilungen für Geriatrie und neurologische Frührehabilitation in das nahegelegene Marienkrankenhaus verlegt werden.

Parallel zu dieser Entwicklung plant die Stadt Hamburg, das Gelände des Krankenhauses zu übernehmen. Im Rahmen dieser Übernahme soll eine moderne Stadtteilklinik errichtet werden, die eine verbesserte ambulante und stationäre Versorgung bieten wird. Die neue Klinik wird vor allem in den Bereichen innere Medizin und Geriatrie aktiv sein und auch Kurzzeitpflege sowie Tagespflege einschließen. Dies wurde von verschiedenen Institutionen als notwendig erachtet, um ein zukunftsfähiges Versorgungskonzept für den Stadtteil Wilhelmsburg zu gewährleisten.

Pläne für die zukünftige medizinische Versorgung

Zusätzlich zur Entwicklung der neuen Stadtteilklinik plant die Stadt Hamburg einen Ausbau des bestehenden medizinischen Versorgungszentrums am Standort. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Konzeptes, das im Interesse der Bürgerinnen und Bürger von Wilhelmsburg stehen soll. Die Hamburger Sozialbehörde wird ein Interessenbekundungsverfahren durchführen, um geeignete Krankenhausträger für die neue Klinik zu finden.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in der Hamburger Bürgerschaft haben mittlerweile auch den rot-grünen Antrag zur Errichtung der Stadtteilklinik vorbereitet, der Mitte Juni in der Bürgerschaft beschlossen werden soll. In diesem Zusammenhang gab es in der Bürgerschaft bereits Kritik am Erzbistum, da ein langfristiges Konzept fehle und dies zu Unsicherheiten für Mitarbeitende und die Bevölkerung führe.

Überblick über die aktuelle Situation im Gesundheitssystem

Die Schließung des Krankenhauses Groß-Sand ist nicht isoliert zu betrachten. Laut einer Analyse gab es im Jahr 2024 bereits vier weitere Krankenhaus-Schließungen in Deutschland, was auf ein wachsendes Problem innerhalb des Gesundheitssystems hinweist. Die finanzielle Lage vieler Krankenhäuser ist angespannt, was in vielen Fällen zu drastischen Maßnahmen führt. Dieses Phänomen ist in verschiedenen Regionen Deutschlands zu beobachten, und es jeweils bleiben die Lokalregierungen gefordert, neue Lösungen zu finden.

Die Entscheidung des Erzbistums Hamburg, die Trägerschaft abzugeben und das Krankenhaus zu schließen, unterstreicht die Herausforderungen, mit denen viele Einrichtungen im Gesundheitswesen konfrontiert sind. Der bevorstehende Umbau und die Errichtung einer neuen Stadtteilklinik in Hamburg-Wilhelmsburg bieten jedoch die Chance, die medizinische Versorgung im Stadtteil langfristig zu sichern und zu verbessern.

Details
Ort Hamburg-Wilhelmsburg, Deutschland
Quellen