Sara Doorsoun zieht sich überraschend vor der EM aus DFB-Team zurück!

Sara Doorsoun zieht sich kurz vor der EM 2025 aus der DFB-Nationalmannschaft zurück. Ihre Entscheidung folgt der Nominierung auf Abruf.
Sara Doorsoun zieht sich kurz vor der EM 2025 aus der DFB-Nationalmannschaft zurück. Ihre Entscheidung folgt der Nominierung auf Abruf. (Symbolbild/NAG)

Schweiz - Sara Doorsoun hat drei Tage vor der Bekanntgabe des Kaders für die Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli 2025) ihren Rücktritt aus dem deutschen Fußball-Nationalteam erklärt. Dies war eine überraschende Entscheidung, die kurz vor dem großen Turnier fällt. Der Hintergrund für ihren Rücktritt ist die Nominierung von Bundestrainer Christian Wück, die Doorsoun nur auf Abruf in das erweiterte EM-Aufgebot berief, nachdem sie aufgrund einer längeren Verletzungspause nicht in Bestform war. Auf Instagram erklärte sie, dass sie ursprünglich nicht geplant hatte, vor dem Turnier zurückzutreten, sich aber aufgrund ihrer Statusmeldung zur Beendigung ihrer Nationalmannschaftskarriere entschied. Wück bedauerte diese Entscheidung und bezeichnete Doorsoun als „immer einen wichtigen Teil“ des Nationalteams.

DFB-Sportdirektorin Nia Künzer äußerte ebenfalls Bedauern über den Rücktritt, respektierte jedoch Doorsouns Beweggründe. Die 33-jährige Spielerin, die für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga spielt, hat in ihrer nationalen Laufbahn insgesamt 59 Länderspiele absolviert, in denen sie ein Tor erzielt hat. Ihr letztes Länderspiel fand erst vor wenigen Tagen am 6. Juni 2025 gegen Österreich, welches mit 6:0 gewonnen wurde, statt. Doorsouns sportliche Karriere hatte ihren Höhepunkt mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Ihr Debüt im Nationalteam gab sie 2016 und war auch Teil des Kaders bei der EM 2022, wo die DFB-Auswahl im Finale gegen England unterlag.

Persönliche Gründe und Engagement

Sara Doorsoun hat nicht nur im Fußball, sondern auch außerhalb des Platzes eine klare Stimme. Sie setzt sich aktiv für die Nachwuchsförderung von Kindern mit Migrationshintergrund ein, was für sie ein wichtiges Anliegen darstellt. Beide ihrer Eltern haben einen Migrationshintergrund: Ihr Vater stammt aus dem Irak und ihre Mutter aus der Türkei. Diese eigene Lebensgeschichte hat sie dazu bewegt, jüngere Generationen zu inspirieren und erfolgreicher im Sport zu machen.

Die Entscheidung von Doorsoun, ihre Karriere im Nationalteam zu beenden, kam nicht impulsiv, sondern nach reiflicher Überlegung. Bankt man auf ihrer Leistung, so hat auch der neue Bundestrainer Christian Wück das Potenzial der DFB-Frauen erkannt, insbesondere nachdem die Spielerinnen bei den Olympischen Spielen überzeugt haben. Wück, der erst kürzlich als Trainer vorgestellt wurde, möchte das Talent im deutschen Frauenfußball fördern und hat bereits einen Plan, um die Spielerinnen zu unterstützen.

Ein Blick in die Zukunft

Die EM 2025 in der Schweiz steht vor der Tür, und die DFB-Auswahl wird sich ohne Doorsoun neu positionieren müssen. Wück sieht große Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Teams und möchte dafür einen Rahmen schaffen, in dem die Spielerinnen ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Er plant, junge Talente zu integrieren und ihre Entwicklung zu fördern. Während die DFB-Frauen sich auf die bevorstehenden Herausforderungen konzentrieren, wird Doorsoun weiterhin die Farben von Eintracht Frankfurt vertreten und dort möglicherweise neue Akzente setzen.

Die DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch würdigte Doorsoun als Vorbild für viele junge Fußballerinnen und lobte ihr Engagement für gesellschaftspolitische Themen. Sara Doorsoun wird ohne Zweifel im Gedächtnis der Fans bleiben, nicht nur aufgrund ihrer sportlichen Leistungen, sondern auch wegen ihres wichtigen Beitrags zur Förderung und Integration im Sport. Die Herausforderungen ihrer Nachfolgerinnen im Nationalteam werden in naher Zukunft groß sein.

Süddeutsche berichtet, Sportschau berichtet, DFB berichtet.

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Ort Schweiz
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