Sanierung der Tonnenhalle in München: Fertigstellung bis 2028 verzögert!

Sanierung der Tonnenhalle in München verzögert sich bis 2028, Nitratschäden entdeckt. Innenausbau der Jutierhalle im Zeitplan.
Sanierung der Tonnenhalle in München verzögert sich bis 2028, Nitratschäden entdeckt. Innenausbau der Jutierhalle im Zeitplan. (Symbolbild/NAG)

Dachauer Straße, München, Deutschland - Die Sanierung der Tonnenhalle im Kreativquartier München verzögert sich erheblich und wird nun nicht vor 2028 abgeschlossen sein. Diese Entscheidung wirft Fragen zu den bestehenden Bauarbeiten auf, die seit 1926 ununterbrochen im Stadtteil an der Dachauer Straße stattfinden. Aktuell verläuft der Innenausbau der Jutierhalle planmäßig, während die Tonnenhalle mit gravierenden Problemen zu kämpfen hat. Bei Inspektionen im Jahr 2024 wurde festgestellt, dass tragende Bauteile durch Nitratbelastung erheblich beschädigt sind.

Die Nitratsanierung in der Tonnenhalle soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Das Baureferat hat bestätigt, dass die Arbeiten zur Errichtung der geplanten Grünflächen im Kreativpark erst nach der Fertigstellung der Tonnenhalle beginnen können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ab Frühjahr 2027 auf einer freien Fläche zwischen den beiden Gebäuden mit einem der geplanten Spielplätze begonnen werden soll.

Verborgene Schäden und ihre Folgen

Die Generalinstandsetzung der Tonnenhalle hat sich als komplexer herausgestellt als ursprünglich gedacht. Schäden wurden besonders am Betontragwerk entdeckt. Nitrat kann Bewehrungsstahl spröde machen, was im schlimmsten Fall zu unvorhersehbarem Brechen führen könnte. Dieses Schadensbild ist von außen nicht erkennbar und erinnert an ähnliche Fälle, wie dem Elefantenhaus im Tierpark Hellabrunn. Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer bezeichnet die umfassende Reparatur der Hallen als ein bedeutendes kulturpolitisches Projekt, das für die künstlerische Szene in München von großer Bedeutung ist.

Die finanziellen Mittel für die Sanierung betragen rund 128 Millionen Euro, wobei unvorhergesehene zusätzliche Kosten derzeit nicht einkalkuliert sind. Das Baureferat hofft, diese unerwarteten Ausgaben durch eine Risikoreserve abdecken zu können. Zu den geplanten Maßnahmen gehören der Austausch der beschädigten Bewehrung, die Einbringung von zusätzlichem Stahl sowie die Erneuerung von Zugbändern, Fundamenten und Stützen.

Ein zukunftsorientiertes Kreativquartier

Beide Hallen sind Teil eines größeren Plans, das Kreativquartier am Leonrodplatz zu revitalisieren. Die Tonnenhalle soll ein zentraler Aufführungsort für die freie Theaterszene Münchens werden. Mit einem Veranstaltungssaal von 780 m² wird Platz für bis zu 1000 Besucher geschaffen. Die Jutierhalle bietet² mit rund 2000 m² eine besondere Fläche für die Kunst- und Kreativwirtschaft.

Das Denkmal, das die Tonnenhalle darstellt, wird dabei durch zahlreiche Vorgaben der Denkmalschutzbehörden in seiner Erhaltung geschützt. Während dieser Schutz die kulturelle Identität München sichert, führt er auch zu Herausforderungen für die Eigentümer. Sanierungskosten sind hoch und spezielle Materialien sowie Handwerkstechniken erhöhen die wirtschaftliche Belastung. Diese Aspekte führen oft zu Spannungen zwischen Denkmalschützern und Stadtplanern.

Die Verzögerungen und die Komplexität der Bauarbeiten verdeutlichen, wie wichtig ein ausgewogenes Vorgehen bei der Bewahrung des kulturellen Erbes ist. Einerseits ist der Denkmalschutz essenziell für den Erhalt historischer Gebäude, andererseits müssen die Anforderungen von Eigentümern und der urbanen Entwicklung Berücksichtigung finden. Die Stadt München steht somit vor der Herausforderung, sowohl das kulturelle Erbe zu bewahren als auch moderne Bedürfnisse zu erfüllen.

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Ort Dachauer Straße, München, Deutschland
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