Hitze-Alarm in Niedersachsen: Sozialverband fordert schnelles Handeln!

Der Sozialverband fordert effektiven Hitze- und Gesundheitsschutz in Niedersachsen. Gesundheitsminister informiert über Risiken heute in Hannover.
Der Sozialverband fordert effektiven Hitze- und Gesundheitsschutz in Niedersachsen. Gesundheitsminister informiert über Risiken heute in Hannover. (Symbolbild/NAG)

Hannover, Deutschland - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) erhebt eindringlich die Stimme für den Hitzeschutz in Niedersachsen. Anlässlich des heutigen Hitzeaktionstags, der um 11:30 Uhr im hannoverschen Herrenhäuser Garten stattfindet, äußert SoVD-Landeschef Dirk Swinke sein Unverständnis über die langsame Bearbeitung des wichtigen Themas angesichts des fortschreitenden Klimawandels. „Durch entschlossenes Handeln sind Hitzetote vermeidbar“, betont Swinke und verweist auf die alarmierende Situation in vielen Gemeinden des Bundeslandes.

Bislang haben nur wenige Kommunen in Niedersachsen einen umfassenden Hitzeplan ausgearbeitet. Selbst wenn solche Pläne existieren, werden deren Maßnahmen oft nicht umgesetzt. Der SoVD fordert daher, Hitzeschutz als Pflichtaufgabe für die Kommunen zu verankern und verlangt zusätzliche finanzielle sowie personelle Unterstützung.

Risiken für vulnerable Gruppen

Die gesundheitlichen Risiken, die von Hitzeperioden ausgehen, sind insbesondere für vulnerable Gruppen alarmierend. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind ältere Menschen, Schwangere, Kinder sowie Personen mit chronischen Vorerkrankungen besonders betroffen. Die Möglichkeit einer Zunahme hitzebedingter Erkrankungen und sogar Todesfälle wird im Zuge des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten erwartet.

Ein effektiver und präventiver Hitzeschutz ist daher unabdingbar. Hierbei ist ein gutes Monitoring entscheidend. Das RKI führt bereits seit Jahren Auswertungen zur hitzebedingten Übersterblichkeit durch und steht im Austausch mit verschiedenen Ministerien, Behörden und relevanten Akteuren, um effektive Maßnahmen zu entwickeln.

Verbesserungsbedarf in der Kommunikation

Zusätzlich zu den vorhandenen Maßnahmen wird auf die Notwendigkeit effektiver Kommunikation hingewiesen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat erkannt, dass zielgruppenorientierte Kommunikationskonzepte und systematische Zugangswege fehlen, um die betroffenen Personengruppen direkt über die Gesundheitsrisiken durch Hitze und mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren.

Ein aktuelles Forschungsvorhaben zielt darauf ab, Empfehlungen für Kommunikationskonzepte zur Ansprache von Risikogruppen zu entwickeln. Das Projekt unterstützt den „Hitzeschutzplan für Gesundheit“ des Bundesministeriums. Durch Dialogformate mit Stakeholdern sollen Konzepte zur Prävention hitzebedingter Gesundheitsschäden erprobt werden.

Eine besondere Initiative innerhalb dieses Projekts bezieht sich auf Menschen mit Behinderungen. Hierfür wurde ein Kommunikationsleitfaden entwickelt, um die Ansprache und Aufklärung zu verbessern und sicherzustellen, dass alle betroffenen Gruppen von den Schutzmaßnahmen profizieren können.

Angesichts der drohenden Gesundheitsrisiken durch Hitze ist ein schnelles und koordiniertes Handeln unerlässlich. Der heutige Aktionstag soll nicht nur Aufklärung bieten, sondern auch dazu dienen, die Bevölkerung für die bevorstehenden Hitzeperioden zu sensibilisieren.

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Ort Hannover, Deutschland
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