Hoffenheim revolutioniert Frauenfußball: Mutterschutz für Spielerinnen!

Die TSG Hoffenheim schützt schwangere Spielerinnen im Frauenfußball mit innovativen Vertragsmaßnahmen und fördert Geschlechtergerechtigkeit.
Die TSG Hoffenheim schützt schwangere Spielerinnen im Frauenfußball mit innovativen Vertragsmaßnahmen und fördert Geschlechtergerechtigkeit. (Symbolbild/NAG)

Köln, Deutschland - Die TSG Hoffenheim setzt mit einer neuen Regelung ein starkes Zeichen für den Mutterschutz im deutschen Frauenfußball. Spielerinnen, die während ihrer Laufbahn schwanger werden, genießen künftig besonderen Schutz. Im letzten Vertragsjahr soll die Vereinbarung einen einseitigen Vertragsausbau um ein weiteres Jahr zu gleichen wirtschaftlichen Konditionen ermöglichen. Diese Entscheidung zielt darauf ab, Planungssicherheit für die Spielerinnen zu schaffen und ihre Familiengründung zu unterstützen. Ralf Zwanziger, Leiter des Frauen- und Mädchenfußballs bei der TSG, verweist auf die wachsende Zahl an Profi-Fußballerinnen, die während ihrer Karriere Kinder bekommen möchten. Die Maßnahme wird als klarer Schritt in Richtung Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewertet. ZVW berichtet, dass Unternehmen wie Hoffenheim nun eine Vorreiterrolle übernehmen.

Ähnliche Ansätze sind bereits in anderen europäischen Ländern, wie den USA, Italien und Norwegen, zu finden. Auch hier unterstützen spezielle Maßnahmen schwangere Spielerinnen, beispielsweise durch Tarifverträge und finanzielle Zuschüsse für Kinderbetreuung. Diese Initiativen sind nicht nur wichtig für die betroffenen Spielerinnen, sondern tragen auch dazu bei, das Frauenfußball insgesamt zu stärken. TSG-Geschäftsführer Markus Schütz betont, dass die neue Regelung eine Lücke zwischen den Vorgaben der FIFA und der Realität im deutschen Fußball schließt. Almuth Schult, ehemalige Nationaltorhüterin, hat der Entscheidung ebenfalls ihren Zuspruch gegeben und sieht sie als wesentliche Verbesserung für Spielerinnen an.

Gleichstellung im Fußball

Parallel zu den Entwicklungen bei Hoffenheim arbeitet auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) an der Gleichstellung im Sport. Anfang Mai 2023 besuchte Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, beim Pokal-Endspiel der Frauen, das einen intensiven Austausch über die Gleichstellung von Frauen und Mädchen im Fußball anregte. Unter den Gesprächspartnern waren Martina Voss-Tecklenburg, die Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, und Sabine Mammitzsch, die Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball im DFB. Themen wie die Benachteiligungen in Bezahlung und Trainingsbedingungen sowie die Unterrepräsentation von Frauen in zentralen Funktionen wurden dabei erörtert. BMFSFJ hebt hervor, dass das Projekt „Klischeefrei im Sport“ (KiS) vorgestellt wurde, welches die Sensibilisierung für Gleichstellung in Sportvereinen anstrebt und vom DFB unterstützt wird.

Das Projekt „Klischeefrei im Sport“ hat sich zum Ziel gesetzt, strukturelle Benachteiligungen im Sport zu identifizieren und durch Schulungen, Fachveranstaltungen sowie mediale Aufklärungsarbeit Geschlechtergerechtigkeit zu fördern. Célia Šašić, DFB-Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität, hat die Schirmherrschaft für dieses wichtige Projekt übernommen. Der DFB verfolgt dabei gezielt eine Strategie zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen im Fußball und zur Gewährleistung gleicher Ausbildungs- und Entwicklungschancen für alle Talente.

Die Initiativen sowohl der TSG Hoffenheim als auch der Institutionen wie dem BMFSFJ sind Teil eines entscheidenden Wandels im Sport, der die Gleichstellung der Geschlechter weiter voranbringen will. Die Entwicklungen zeigen, dass der Frauenfußball in Deutschland ernst genommen wird und Veränderungen im Gange sind, die eine gleichberechtigte Zukunft versprechen.

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Ort Köln, Deutschland
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