Hameln fordert mehr Grün: Leser fordern weniger Regeln in der Altstadt!

Hameln, Deutschland - Die Stadt Hameln steht aktuell im Zentrum zahlreicher Diskussionen zur Gestaltung ihrer Innenstadt. Dies wird besonders deutlich, wenn man einen Blick auf die jüngsten Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern wirft. Über das Lesertelefon der Dewezet äußern zahlreiche Anrufer den Wunsch nach mehr Grün in der Altstadt und bemängeln gleichzeitig die Fülle an Regelungen zur Möblierung im öffentlichen Raum. Dorit Stuckenbrock kritisierte die Stadtverwaltung und hinterfragte die Aussagekraft des Slogans „Hameln, komm, wie du bist“ in Anbetracht dieser Vorschriften. Stadtsprecher Thomas Wahmes entgegnete, dass die Regelungen nicht im Widerspruch zu bunten Möbeln stünden, da diese Teil einer temporären Aktion sind, um die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone zu sichern. Er stellte zudem klar, dass die Begründung für die Vorschriften in der Notwendigkeit liege, die Wertigkeit des öffentlichen Raums zu fördern und dass mehr Grün auf der Agenda der Stadt ganz oben stehe.

Ein weiteres Anliegen, das die Bürgerinnen und Bürger betrifft, ist das Thema der Umweltverschmutzung durch weggeworfene Zigarettenkippen. Erna Henke machte darauf aufmerksam, dass diese nicht nur unschön aussehen, sondern auch das Grundwasser verunreinigen können. Die Stadt hat daraufhin betont, dass dies ein gesamtgesellschaftliches Problem sei. Das Ordnungsamt hat die Aufgabe übernommen, Personen zu ermahnen, die Zigarettenkippen unsachgemäß entsorgen. Bei wiederholtem Fehlverhalten können Bußgelder von 5 bis 55 Euro verhängt werden.

Entwicklungen im Kulturtourismus

In einem anderen Kontext zeigt Hameln jedoch auch Bestrebungen zur Stärkung des Kulturtourismus. Die Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT) hat sich im Oktober 2022 einem neuen kultur-touristischen Konzept gewidmet, das durch das Landesprojekt „Perspektive Innenstadt“ gefördert wird. Ziel ist es, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Hamelns als Reiseziel zu steigern, insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die sich aus der Corona-Pandemie und der veränderten Gästeerwartungen ergeben haben. HMT-Geschäftsführer Harald Wanger stellte fest, dass die Stadt sich verstärkt auf individuelle, nachhaltige und digital unterstützte Angebote konzentrieren möchte.

Die Strategie umfasst den Austausch mit unterschiedlichen lokalen Akteuren, darunter Handel, Gastronomie und Kultur. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Neupositionierung Hamelns als touristische Destination, die sich an kulturinteressierte Familien richtet. Im Rahmen des neuen Storytelling-Konzepts mit der Leitgeschichte „Das Geheimnis – die Entdeckung“ werden drei zentrale Kompetenzfelder hervorgehoben: der Rattenfänger von Hameln, die historische Altstadt sowie das Umland.

Tourismusförderung und kommunale Entwicklung

Die Wichtigkeit des Tourismus wird auch durch die umfassenden wirtschaftlichen Daten untermauert. Der deutsche Tourismussektor hat nahezu die Zahlen von vor der Pandemie erreicht, was mit rund 2,8 Millionen Arbeitsplätzen und einem touristischen Konsum von ca. 330 Milliarden Euro einhergeht. Zudem wird betont, dass eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur nicht nur der Stadt, sondern auch den heimischen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt, indem die Lebensqualität gesteigert wird.

Um die kommunale Entwicklung voranzubringen, sind politische Maßnahmen und Unterstützung notwendig. Das Positionspapier zur Tourismusförderung empfiehlt, die Bedeutung des Tourismus stärker in der Bundespolitik zu reflektieren und warnt vor einer Reduzierung wichtiger Fördermittel. Ein Fokus auf die Verbesserung des Kulturtourismus und der Zentrenentwicklung ist essenziell, um die touristischen Möglichkeiten auch für ländliche Regionen zu erweitern.

Insgesamt zeichnet sich in Hameln ein klarer Trend ab: Die Integration von mehr Grün in die Innenstadt sowie die Förderung des Kulturtourismus stehen im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen und Planungen. Die Stadt versucht, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, obwohl die Umsetzung komplexe, zeitaufwändige Prozesse mit sich bringt. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass die Sichtweise der Bürgerinnen und Bürger bei der weiteren Stadtentwicklung Berücksichtigung findet.

Für weitere Informationen zu den Diskussionen und Entwicklungen in Hameln, besuchen Sie die Artikel von Dewezet, die offiziellen Pressetexte der Stadt Hameln und die Positionen des DSTGB.