Hoffnung in Goma: Frauen kämpfen mit Krediten gegen den Krieg

Goma, Demokratische Republik Kongo - In der kongolesischen Stadt Goma, die kürzlich von der Rebellengruppe Bewegung 23. März (M23) besetzt wurde, stehen Frauen vor großen Herausforderungen, aber auch vor neuen Möglichkeiten. Trotz der herrschenden Unsicherheit in der Region haben sie einen Kreditsparverein ins Leben gerufen, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern und kleine Geschäfte zu finanzieren. Jeannette Katungu, 51 Jahre alt, lebt mit ihrem Mann, ihrer Mutter und ihren acht Kindern in Goma und schildert die dramatischen Auswirkungen des Krieges: „Der Krieg macht alles kaputt“.
Die M23, die hauptsächlich aus Tutsi besteht und im April 2012 gegründet wurde, wirft der kongolesischen Regierung vor, sich nicht an den Friedensvertrag von 2009 zu halten. Diese Gruppe hat seit 2021 wieder verstärkt militärische Aktivitäten im Ostkongo aufgenommen und kontrollierte bereits im Juni 2025 die Stadt Goma. Seit dem Einmarsch der M23 hat sich die Lage der Zivilbevölkerung dramatisch verschlechtert, insbesondere in Bezug auf Sicherheit und Menschenrechte.
Die Besetzung Gomas und ihre Folgen
Die Besetzung Gomas ist nicht nur ein militärisches, sondern auch ein humanitäres Desaster. Die UN meldeten, dass während der Eroberung der Stadt im Januar 2025 mindestens 900 Menschen getötet und 2.880 verletzt wurden. Gleichzeitig berichtete UNICEF von mehr als 10.000 Fällen sexualisierter Gewalt in den ersten Monaten des Jahres. Diese Gewalt trifft vor allem Frauen und Mädchen, und die Situation ist besonders besorgniserregend in der bereits destabilisierten Region, die von gewaltsamen Konflikten und Armut geprägt ist.
Die Bewegung 23. März wird außerdem beschuldigt, schwere Menschenrechtsverletzungen zu begehen, einschließlich der Rekrutierung von Kindersoldaten. Immer wieder berichten Opfer über Übergriffe in den betroffenen Gebieten, die darauf abzielen, soziale Strukturen zu destabilisieren. Die Frauen in Goma, die versuchen, mit Hilfe von Kreditsparvereinen ihre Geschäfte aufzubauen, stehen also nicht nur vor wirtschaftlichen, sondern auch vor physischen Bedrohungen.
Unterstützung für Frauen in Krisenzeiten
Inmitten dieser unsicheren Lage ist die Unterstützung von Frauen eine wichtige Priorität. Die Organisation medica mondiale setzt sich intensiv für die Rechte von Frauen im Ostkongo ein. Sie bietet umfassende Hilfe für Opfer sexualisierter Gewalt und zeigt ihnen Wege auf, um in den zerstörten sozialen Strukturen neue Perspektiven zu finden. Dazu gehören psychosoziale Beratung, medizinische Unterstützung und Alphabetisierungskurse.
Durch Projekte wie „See Far“ soll sexualisierte Gewalt grenzüberschreitend bekämpft werden. Partnerorganisationen aus Ruanda und Uganda stärken die Initiativen zur Unterstützung von Frauen in den betroffenen Regionen. Die Schaffung sicherer Räume für Frauen und Mädchen sowie die politische Aufklärung sind zentrale Ziele, um patriarchale Strukturen aufzulösen und eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebensumstände zu erreichen.
Details | |
---|---|
Ort | Goma, Demokratische Republik Kongo |
Quellen |