Hunger und Chaos: Dramatische Nahrungsmittelkrise in Gaza eskaliert!

Deir el-Balah, Gaza, Palästinensergebiete - Jehad Al-Assar, ein Bewohner von Deir el-Balah in Gaza, verließ heute sein Zelt, um für seine Familie Nahrung zu suchen. Nach einem mühsamen Fußmarsch von 10 Kilometern erreichte er einen Ausgabepunkt in Rafah, der von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) betrieben wird. Diese Organisation sieht sich jedoch mit erheblicher Kritik konfrontiert, da ihr Leiter aus Mangel an Einhaltung humanitärer Prinzipien zurückgetreten ist. Es gab Berichte über chaosartige Zustände bei der Nahrungsverteilung, die bereits zu mindestens drei Todesfällen unter den Palästinensern führten, die um Hilfe baten.
Die Verteilung von Lebensmitteln entschied sich als chaotisch. Jehad beschrieb die Szenerie als überwältigend, mit Tausenden von Menschen, die hastig um Aid kämpften. Es fehlte an einem strukturierten System, sodass die Anwesenden benötigte Utensilien wie Zucker und Speiseöl wahllos ergriffen. Jehad schaffte es, einige Dosen Thunfisch, Zucker, Pasta und Kekse zu ergattern. Seine Sorgen galten vor allem dem Hunger seiner Töchter. Unterdessen äußerte Awad Abu Khalil, ein weiterer Hilfesuchender, seinen Unmut, indem er die Situation als „apokalyptisch“ bezeichnete.
Alarmierende humanitäre Lage
Die internationale Kritik an der GHF wächst, insbesondere wegen Israels Blockade, die humanitäre Hilfe nach Gaza erheblich einschränkt. Israel hat seit Anfang März die Einfuhr von Hilfsgütern gestoppt und intensiviert militärische Maßnahmen. Dabei sind bereits über 54.000 Palästinenser ums Leben gekommen. Aktuelle Berichte des Gaza’s Government Media Office weisen darauf hin, dass in den letzten 48 Stunden mindestens 10 Menschen bei der Suche nach Lebensmitteln durch israelische Kräfte getötet wurden.
Die Lage ist nicht nur aufgrund des Kampfes um Nahrungsmittel kritisch, sondern auch im Hinblick auf die grundlegende Versorgung mit lebenswichtigen Gütern. Eine Umfrage des International Rescue Committee (IRC) unter 250 Haushalten ergab, dass fast 60% der Befragten keinen Zugang zu frischem Brot oder Lebensmitteln haben. Darüber hinaus berichten mehr als 60% von Schwierigkeiten beim Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Lebensmittelvorräte, insbesondere Konserven, sind nahezu erschöpft. Mohammed Mansour, Senior Nutrition Manager des IRC, stellte fest, dass Hunger für die meisten Menschen in Gaza zum Alltag geworden ist.
Zukünftige Herausforderungen
Am 5. Mai 2025 kündigte die israelische Regierung an, das UN-geführte System zur Verteilung humanitärer Hilfe durch ein israelisch kontrolliertes Modell zu ersetzen. Geplante Maßnahmen sehen vor, dass Hilfsgüter nur an von Israel genehmigte palästinensische Empfänger ausgegeben werden. Diese Pläne wecken Besorgnis, da gefährdete Gruppen, wie Menschen mit Behinderungen, vom Zugang zu lebenswichtiger Hilfe ausgeschlossen werden könnten.
Das IRC fordert die sofortige Wiederherstellung einer Waffenruhe, das Ende der Blockade humanitärer Hilfe und freien Zutritt zu Gaza für humanitäre Organisationen. Es wird befürchtet, dass die neuen Verteilungspläne die Unterstützung von über 24.000 Kindern und 180.000 Menschen unmöglich machen könnten. Die Situation bleibt angespannt, während die Menschen vor Ort verzweifelt nach Lösungen für ihre grundlegenden Bedürfnisse suchen.
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Ort | Deir el-Balah, Gaza, Palästinensergebiete |
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