Köln im Ausnahmezustand: 20.000 Menschen wegen Bomben evakuiert!

Köln-Deutz, Deutschland - Am 6. Juni 2025 stand Köln aufgrund der Entschärfung von drei Weltkriegsbomben im Stadtteil Deutz unter einem Ausnahmezustand. Die Bomben, bestehend aus zwei amerikanischen 20-Zentner-Bomben und einer Zehn-Zentner-Bombe, wurden während Bauarbeiten entdeckt. In einer noch nie dagewesenen Evakuierungsaktion mussten rund 20.000 Menschen ihre Wohnungen in der Innenstadt verlassen, was die größte Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg darstellt. [t-online] berichtet, dass die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) die Situation als eine erhebliche Herausforderung bezeichneten und es zu massiven Störungen im Bahnbetrieb kam.
Insgesamt wurden acht KVB-Linien gesperrt. Ein Ersatzkonzept wurde über Nacht in Zusammenarbeit mit allen Eisenbahnunternehmen entwickelt, jedoch blieb der reguläre Betrieb erst nach mehreren Stunden ausgesetzt. Die Deutsche Bahn konnte trotz der Einschränkungen weitestgehend wie geplant verkehren, es gab jedoch wenige ausgefallene Züge. Ab 16 Uhr mussten Züge von Westen in Köln-Deutz umgedreht werden, da die Hohenzollernbrücke für den Verkehr gesperrt war.
Evakuierung und gesperrte Bereiche
Die Evakuierungsmaßnahmen wurden durch die Polizei koordiniert, wobei die Bürger in zwei Anlaufstellen betreut wurden. Diese boten unter anderem sanitäre Anlagen, Sitzmöglichkeiten sowie psychosoziale Unterstützung. Der Kölner Hauptbahnhof war von der rechtsrheinischen Seite nicht erreichbar und die Sperrzonen umfassten mehrere wichtige Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, Altenheime, Schulen und Museen. Auch der Rheinverkehr musste aufgrund der Situation ruhen, und ein Halteverbot für Schiffe wurde erlassen.
Die eingreifen Behörden hatten einen Gefahrenradius von 1000 Metern um die Fundstelle festgelegt. Weite Teile der Innenstadt waren blockiert, einschließlich der Hohenzollern-, Deutzer- und Severinsbrücke, sowie wesentlichen Straßenbahn- und Buslinien. Veranstaltungen, wie ein Konzert des WDR-Sinfonieorchesters und ein Auftritt von Komiker Tedros „Teddy“ Teclebrhan, wurden abgesagt. Zudem mussten 15 Paare, deren Hochzeiten geplant waren, auf andere Stadtteile ausweichen. Unternehmen wie RTL Deutschland verlagerten ihre Live-Sendungen nach Berlin, um den Beeinträchtigungen zu entgehen. [tagesschau] hebt hervor, dass die umfassenden Maßnahmen das öffentliche Leben in weiten Teilen der Altstadt lahmlegten.
Erfolgreiche Entschärfung
Die Entschärfung der Bomben wurde schließlich um kurz nach 19 Uhr erfolgreich abgeschlossen. Der Bereich um die Bomben wurde um 8:30 Uhr wieder freigegeben, und nach der Durchführung der Entschärfung konnte der reguläre KVB-Betrieb um 23 Uhr wiederhergestellt werden, wie [dw.com] berichtet. Die Stadtverwaltung informierte die Öffentlichkeit während des gesamten Prozesses kontinuierlich über den Verlauf der Maßnahmen über ihre Website und soziale Medien.
Die Relevanz dieser Operation wird durch die jährlichen Funde von 1500 bis 2000 Bomben in Nordrhein-Westfalen unterstrichen, wovon ein erheblicher Teil von großer Sprengkraft ist. Die Entschärfung von drei Bomben in einer dicht besiedelten Innenstadt stellt jedoch einen Ausnahmefall dar. Kölns Rückkehr zur Normalität wurde von Behörde und Bevölkerung mit Erleichterung registriert.
Details | |
---|---|
Ort | Köln-Deutz, Deutschland |
Quellen |