Maibaum-Tradition: Was hinter dem Brauch in Bayern steckt!

Hundham, Deutschland - Am 1. Mai wird in Hundham im Kreis Miesbach traditionell der Maibaum aufgestellt. Diese Tradition hat tief verwurzelte historische Wurzeln und kann auf Vorläufer wie Wirts-, Rechts-, Tanz-, Freiheits- und Ehrenbäume zurückgeführt werden. Die älteste bekannte Darstellung eines Maibaums findet sich auf einem Fresko von Hans Donauer, datiert um 1590, im Antiquarium der Münchner Residenz. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Brauch des Aufstellens von Liebesmaien, kleinen Bäumchen, durch junge Burschen für ihre Angebeteten, mehrfach verboten. Erst König Ludwig I. erlaubte diesen Brauch 1827 wieder offiziell.
Die Maibäume selbst sind oft hohe Fichten oder Tannen; in manchen Teilen Schwabens und Frankens kommen auch Birken zum Einsatz. Diese Bäume werden kunstvoll mit bunten Bändern, Kränzen sowie handgeschnitzten Figuren oder Tafeln geschmückt. Laut Naturlexikon Bayern erreichen Maibäume Rekordhöhen von über 50 Metern, während viele Bäume um die 30 Meter messen. Am Baum befindet sich an seiner Spitze ein Kranz, der mit Fruchtbarkeit assoziiert wird.
Feierlichkeiten und Traditionen
Die Aufstellung des Maibaums erfordert das Engagement vieler Helfer und findet oft unter der Anleitung erfahrener Älterer statt. Während der Feierlichkeiten wird nicht nur der Baum aufgestellt, sondern auch Blasmusik gespielt und es gibt eine üppige Brotzeit mit Bier. Die Tradition des Maibaumklauens, bei dem Nachbardörfer versuchen, die Maibäume entwenden und gegen eine Auslöse zurückbringen, ist ebenfalls weit verbreitet. Diese humorvolle Tradition fördert den Zusammenhalt und ist Teil eines größeren Festes, das Musik, Tanz und Essen umfasst. Frauen spielen dabei eine besondere Rolle, sowohl beim Schmücken des Baumes als auch beim Wachen über ihn, um Diebstähle zu verhindern.
Wie Traditionart Leben beschreibt, wird das Maibaumaufstellen in vielen Regionen unter dem Sternenhimmel gefeiert. Die Vielfalt der Bräuche wird durch die bunten Bänder und Symbole am Baum sichtbar, die tiefere Bedeutungen besitzen; beispielsweise steht grün für Hoffnung und rot für Liebe. Auch die Bänder werden beim Bändertanz kunstvoll um den Baum geschlungen, während Maibäume bei Erfolgen des Stehlens zu „Schandbäumen“ werden, falls kein einvernehmlicher Rückkauf gelingt.
Ein Symbol der Gemeinschaft
Der Maibaum symbolisiert nicht nur den Beginn des Frühlings, sondern auch die Gemeinschaft und das Engagement der Menschen. Er bleibt oft bis zu vier Jahre in der Ortsmitte stehen, während in einigen Regionen die Birken bereits Ende Mai abgebaut werden. Ein weiterer Brauch, der mit dem Maibaum verbunden ist, sind die sogenannten Liebesmaien, die als Zeichen der Zuneigung von Verliebten aufgestellt werden. Diese kunstvoll geschmückten Birken stehen meist einen Monat lang und sind ein sichtbares Zeichen der romantischen Zuneigung.
Aktuell läuft ein Bayern-Rätsel von tz und der Bayerischen Schlösserverwaltung, bei dem die ältesten Darstellungen eines Maibaums zur Diskussion stehen. Die Teilnahme ist bis zum 5. Juni 2025, 15 Uhr, möglich, und der Hauptpreis beträgt 5000 Euro, zusätzlich gibt es weitere Preise. Der Schirmherr des Rätsels ist der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.
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Ort | Hundham, Deutschland |
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