Altkleider-Rätsel: Wo verschwinden unsere Klamotten in Sternberg?
Altkleider-Rätsel: Wo verschwinden unsere Klamotten in Sternberg?
Sternberg, Deutschland - Die Zeiten ändern sich und das merkt man auch in den Kleiderschränken vieler Menschen. Alte Klamotten müssen dringend durchgesehen werden, aber wohin mit den ungebrauchten Teilen? Immer öfter blitzt die Frage auf: Wegwerfen oder weitergeben? In vielen Städten, darunter auch im Raum Sternberg, wird die Entsorgung von Altkleidern zur Herausforderung. Laut Nordkurier sind Altkleidercontainer zunehmend rar gesät. Das letzte Exemplar in Sternberg steht hinter dem Hauptgebäude der dortigen Wohnungsbaugesellschaft und gehört dem Unternehmen Humana, das die gesammelten Textilien in einem Sortierbetrieb bei Berlin aufbereitet und in eigenen Läden verkauft.
Die Lage ist jedoch angespannter als je zuvor. In vielen Regionen, wie beispielsweise im Raum Ludwigslust-Parchim, halten sich die Bürger zwar an die Recycling-Vorgaben, aber der Trend zeigt, dass viele Altkleidercontainer abgebaut wurden. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das in der Vergangenheit Container aufgestellt hat, zieht sich aufgrund von Vermüllung und den damit verbundenen Kosten zurück. Immer wieder wird gut erhaltene Kleidung durch Müll verunreinigt, was sie unbrauchbar macht.
Neue EU-Vorgaben an der Tür
Ein weiterer Aspekt, der diesmal für Aufregung sorgt, sind die neuen EU-Vorgaben, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten. Diese schreiben eine Getrenntsammlung für Altstoffe vor und fordern, dass Textilien nicht mehr einfach in den Restmüll gehören. Wie die ZDF schildert, landen jährlich über eine Million Tonnen Alttextilien in deutschen Containern, wovon jedoch nur etwa 50% tatsächlich noch brauchbar sind. Der Rest wandert oft ins Ausland oder wird nicht nachhaltig verwertet. Um die Recyclingquote zu steigern, denken EU-Politiker über eine „Erweiterte Herstellerverantwortung“ nach, die Hersteller in die Pflicht nehmen soll, für die Sammlung und Wiederverwertung ihrer Produkte zu sorgen.
Wohin also mit den alten Klamotten, wenn keine Container mehr zur Verfügung stehen? Eine Lösung finden sich in vielen Gemeinden, die die Möglichkeit bieten, brauchbare Kleidung in Charity Shops zu spenden. Das DRK Parchim etwa nimmt tragbare Teile entgegen und nutzt den Erlös für wichtige soziale Projekte, wie die Unterstützung der Jugendarbeit oder Katastrophenschutz. Für beschädigte Textilien gibt es ebenfalls eine Lösung: Sie werden an eine Verwertungsgesellschaft abgegeben, die die Rohstoffe für neue Produkte aufbereitet – von Fußmatten bis hin zu Putzlappen.
Umweltbewusstsein beginnt im Kleiderschrank
Wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, ist das Thema Alttextilien nicht nur eine Frage der Reinigung des Kleiderschranks. Die EU-Vorgaben zielen darauf ab, jährlich verbrannte oder deponierte Textilien zu reduzieren und letztlich die Umwelt zu entlasten. In Deutschland starten die Bürger immer mehr, sich für nachhaltige Entsorgung zu engagieren. In Ludwigslust-Parchim beispielsweise fanden nur 1,84 Prozent der Bekleidungstextilien ihren Weg in den Restmüll, was einen positiven Trend darstellt.
Das Umdenken ist gefragt. Verbraucher sind aufgerufen, weniger zu kaufen, langlebige Produkte zu wählen und Second-Hand-Shopping sowie Kleidertausch anzustreben. Auf diese Weise tragen wir gemeinsam dazu bei, die Umwelt ein Stück weit zu schützen und gleichzeitig den eigenen Kleiderschrank aufzufrischen.
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Ort | Sternberg, Deutschland |
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