Streit um Jamel rockt den Förster : Eilantrag gegen Pachtforderung!

Streit um Jamel rockt den Förster : Eilantrag gegen Pachtforderung!
Gägelow, Deutschland - Der Streit um das Festival „Jamel rockt den Förster“ eskaliert. Die Veranstalter des beliebten Events haben einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Schwerin eingereicht, um Auflagen der Kommunalbehörden abzuwehren. Rechtsanwältin Stefanie Schork, die die Anmelder – GFS (Gemeinsam für Frieden und Solidarität e.V.), IG Metall und DGB Nord – vertritt, hofft, dass die Gerichte die Bedingungen für die politische Versammlung kippen werden, wie Nordkurier berichtet. Die Behörde des Kreises Nordwestmecklenburg plant, die Nutzung zweier gemeindeeigener Flächen zu untersagen, was die Durchführung des Festivals in Gefahr bringt.
Doch das ist nicht die einzige Hürde, mit der die Organisatoren konfrontiert sind. Die Gemeinde Gägelow erhebt erstmals eine Pacht von knapp 8.000 Euro für die Nutzung der Veranstaltungsfläche, was auf massiven Widerstand der Festivalmacher stößt. Dies wird damit begründet, dass das Festival angeblich einen kommerziellen Zweck verfolgt, obwohl Veranstalter Birgit und Horst Lohmeyer betonen, dass „Jamel rockt den Förster“ eine gemeinnützige und nicht-kommerzielle Veranstaltung ist. Sie haben angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Pacht zu prüfen, wie NDR berichtet.
Ein Festival mit Geschichte
Das Festival wurde 2007 ins Leben gerufen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Über die Jahre hat es zahlreiche namhafte Künstler wie Herbert Grönemeyer, Campino, Die Ärzte und Deichkind angelockt. Im vergangenen Jahr performten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz. Mit dem Event will das Ehepaar Lohmeyer einen Raum für Demokratie und Toleranz schaffen. Für ihr unermüdliches zivilgesellschaftliches Engagement wurden sie unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Angesichts der aktuellen Situation äußerte sich Birgit Lohmeyer unzufrieden über den Widerstand von kommunalpolitischen und Verwaltungsinstanzen, wie der Nordkurier festhält.
In früheren Jahren hatte das Festival bereits Gegenwind aus der Gemeinde erfahren, darunter eine Anzeige wegen vermeintlicher Umweltvergehen, die letztlich eingestellt wurde. Diese Spannungen sind Teil eines größeren Trends, in dem kommunales Engagement oft im Spannungsfeld zwischen bürgerschaftlichem Engagement und administrativen Anforderungen steht. In diesem Kontext spricht sich bpb für die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Organisationen aus, die aktiv in der Förderung von Demokratie und sozialem Zusammenhalt sind.
Blick in die Zukunft
Die Auseinandersetzungen um „Jamel rockt den Förster“ werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen sich freiwilliges Engagement in Deutschland sieht. Der Eilantrag und die neuen Pachtforderungen zeigen, wie wichtig es ist, einen Raum für bürgerschaftliches Engagement zu schaffen, besonders in diesem historischen Kontext, wo solidarische Bewegungen für Toleranz und Demokratie gefordert sind. Die Entwicklung der zivilgesellschaftlichen Strukturen in Ostdeutschland unterscheidet sich von westdeutschen, was sich auch in den Reaktionen der Gemeinden auf solche Veranstaltungen widerspiegelt.
Das Festival bleibt ein wichtiges Symbol für den Kampf gegen Extremismus und ist gleichzeitig eine Plattform für Kreativität und Gemeinschaft. Ob die Veranstalter die gegenwärtigen Herausforderungen meistern können, bleibt abzuwarten, aber eines steht fest: In Jamel werden die Stimmen für Frieden und Solidarität weiter laut ertönen.
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Ort | Gägelow, Deutschland |
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