Polizei in MV: Illegales Training mit Kriegsmunition aufgedeckt!
Polizei in MV: Illegales Training mit Kriegsmunition aufgedeckt!
Güstrow, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern braut sich ein gewaltiger Skandal zusammen. Spezialeinheiten der Polizei haben jahrelang ohne Genehmigung mit Kriegswaffenmunition auf dem privaten Schießplatz “Großer Bockhorst” in Güstrow trainiert. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, fanden diese fragwürdigen Trainingsaktivitäten mindestens seit 2008 statt und umfassten sogar “Special Forces Workshops”. Dies alles geschah offenbar im Zusammenhang mit einem rechtsextremen Umfeld, genauer gesagt der Prepper-Gruppe “Nordkreuz”.
Das Schweriner Innenministerium musste nun zugeben, dass nicht alles nach dem Buch und schon gar nicht legal abging. Zwischen 2015 und 2019 wurde Munition genutzt, die strengen Regularien des Kriegswaffenkontrollgesetzes (KrWaffKontrG) unterlag. Der Betreiber des Schießplatzes, ein gewisser Frank T., ist nicht nur Waffenhändler, sondern stand auch in Verbindung mit der rechten Gruppe, und hatte zeitweise auch ein Mitglied in einer “Nordkreuz”-Chatgruppe.
Untersuchungen und Konsequenzen
Die Situation eskalierte weiter, als 2021 die Staatsanwaltschaft Rostock Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz aufnahm. Allerdings wurde das Verfahren eingestellt, da sich der Verdacht nicht erhärtete. Die Akten wurden anschließend an die Waffenbehörde des Landkreises Rostock weitergeleitet, um dem Verdacht des Betriebs einer Schießstätte ohne Erlaubnis nachzugehen.
Die Waffenbehörde blieb nicht untätig und begann über ein Jahr lang zu ermitteln. Dennoch stellte sie Ende 2022 das Verfahren ein, da der Betreiber keine Erlaubnis für das Verschießen von Kriegswaffenmunition beantragt hatte. Dabei wurde die Verantwortung nicht nur dem Betreiber zugeschrieben, sondern auch die Polizeibeamten selbst in die Pflicht genommen, die Regularien einzuhalten.
Politische Reaktionen und weitere Entwicklungen
In der politischen Landschaft sorgt der Vorfall für reichlich Aufregung. Die Grünen-Politikerin Constanze Oehlrich äußerte scharfe Kritik an der Zusammenarbeit zwischen der Landespolizei und dem Schießplatzbetreiber. Der Fall könnte zudem im anstehenden Untersuchungsausschuss des Landtags zum Rechtsextremismus Thema werden. Dieser Ausschuss soll die möglichen Fehler der Behörden im Umgang mit rechtsextremen Strukturen, inklusive dem “Nordkreuz”-Netzwerk, aufklären.
Es ist nicht unvernünftig anzunehmen, dass die Zukunft dieses Falls noch viele Fragen aufwerfen wird. Und es bleibt abzuwarten, wie sich die Ermittlungen bezüglich der persönlichen Eignung und Zuverlässigkeit von Frank T. für den Waffenbesitz entwickeln werden, die derzeit noch im Raum stehen.
Was bleibt, ist die berechtigte Frage nach der Integrität der Sicherheitsbehörden und ihrer Zusammenarbeit mit Institutionen, die keineswegs im Fokus der legalen Waffenhandhabung stehen sollten.
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Ort | Güstrow, Deutschland |
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