Rebhühner in MV: Zahl der Brutpaare weiter im dramatischen Tiefpunkt!

Rebhühner in MV: Zahl der Brutpaare weiter im dramatischen Tiefpunkt!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Was ist los mit den Rebhühnern in Deutschland? In Mecklenburg-Vorpommern tut sich derzeit wenig Positives für diese stark gefährdete Art. Laut einem Bericht vom NDR, der auf Monitoring-Ergebnisse aus den letzten Jahren verweist, zeigt sich, dass sich der Bestand der Rebhühner in der Region nicht erholt. Die jährlichen Erhebungen seit 2017, die vom Dachverband Deutscher Avifaunisten koordiniert werden, weisen auf einen dramatischen Rückgang hin. Im vergangenen Jahr wurde die Zahl bundesweit auf etwa 50.000 Brutpaare geschätzt, mit alarmierenden Werten von nur 0,68 Rebhühnern pro 100 Hektar während der Befragungen in Mecklenburg-Vorpommern. Erstaunlicherweise kommt es trotz intensiver Anstrengungen kaum zu balzenden Antworten dieser Tiere, was die Bestandsaufnahme zusätzlich erschwert.
Die Situation ist alles andere als rosig. Jährlich werden die Rebhühner in über 200 Gebieten gezählt, wobei Ehrenamtliche von Ende Februar bis Ende März auf der Jagd nach den tönenden Stimmen der Vögel sind. Aber auch moderne Methoden, wie der Einsatz von Lautsprechern, haben bislang nicht die gewünschten Erfolge erzielt. Der Lebensraummangel ist laut Experten die Hauptursache für das Schrumpfen des Bestandes. Rebhühner benötigen kleinräumige Landschaften mit Hecken und samenreichen Flächen, die durch die intensive Landwirtschaft mehr und mehr bedroht werden.
Nationale Perspektive
Schaut man über die Landesgrenzen hinaus, wird das Ausmaß des Problems noch deutlicher. Europaweit ist der Bestand des Rebhuhns seit 1980 um satte 94 Prozent zurückgegangen. Es ist alarmierend, dass diese Art in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft wird. Das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ hat sich daher zum Ziel gesetzt, Wissen über den Rebhuhnschutz zu analysieren und Akteure zu vernetzen. Mit einem Gesamtvolumen von 896.000 Euro wird seit dem 01.04.2021 bis 31.03.2023 an Lösungsansätzen gearbeitet, um der weiter sinkenden Biodiversität in Agrarlandschaften entgegenzuwirken.
- Projektpartner sind unter anderem der Deutsche Verband für Landschaftspflege sowie die Georg-August-Universität Göttingen.
- Durch Schulungen sollen neue Projektpartner optimal auf ihre Aufgaben vorbereitet werden.
- Die Umsetzung von Schutzmaßnahmen soll nicht nur dem Rebhuhn, sondern auch anderen Arten der Agrarlandschaft zugutekommen, darunter blütenbesuchende Insekten und Agrarvogelarten.
In Österreich wird zudem ein innovativer Ansatz durch Satellitendaten im Wildtierschutz verfolgt, der an die Herausforderungen im Rebhuhnschutz anknüpft. Informationen diesbezüglich finden Sie auf der Plattform von Weidwerk.
Zusammengefasst bleibt festzuhalten: Der Rebhuhnbestand hat in den letzten Jahren stark gelitten, und die Bemühungen um seinen Erhalt stehen unter einem ungünstigen Stern. Mit einer Kombination aus Forschung, praktischen Maßnahmen und Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren wird versucht, diesen Herausforderungen zu begegnen. Doch nicht nur der Rebhuhn selbst steht dabei im Fokus – es geht um die Zukunft einer ganzen Agrarlandschaft.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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