Rostocker DB-Cargo-Werk in Gefahr: Mitarbeiter schlagen Alarm!

Rostocker DB-Cargo-Werk in Gefahr: Mitarbeiter schlagen Alarm!

Rostock, Deutschland - Im Rostocker DB-Cargo-Werk, das seit fast 60 Jahren für die Wartung und Reparatur von Lokomotiven und Güterwaggons zuständig ist, brennt die Luft. Die Mitarbeiter sind besorgt über eine mögliche Schließung des Betriebs, nachdem vor kurzem entschieden wurde, dass 20 von 55 Beschäftigten an andere Stellen innerhalb des Unternehmens versetzt werden sollen. Diese Maßnahme hat die Unsicherheit unter den Beschäftigten weiter angeheizt, so berichtet NDR.

Die Situation im DB Cargo Werk, der Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn, ist angespannt. Laut einem Brandbrief des Betriebsrats, der unter anderem an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig adressiert wurde, warnt Betriebsratsvorsitzender Thomas Pfarr vor den massiven Personalreduzierungen, die den Bestand und die Zukunft des Werks gefährden könnten. Bis zum Jahr 2029 plant DB Cargo, insgesamt 5000 Arbeitsplätze abzubauen, und das Rostocker Werk ist direkt betroffen. Im ersten Schritt sollen 24 der 55 Stellen gestrichen werden, was die Pforten des einzigen DB Cargo-Werks in Mecklenburg-Vorpommern gefährden könnte, wie der Nordkurier berichtet.

Unterstützung vom Land

In einem offenen Brief haben sich die Mitarbeiter und der Betriebsrat an die Landesregierung gewandt. Staatssekretärin Ines Jesse von der SPD sicherte Unterstützung zu und plant Gespräche mit der Unternehmensführung. Diese Unterstützung ist dringend notwendig, denn eine Schließung des Werkes würde die ohnehin kritischen Reparaturzeiten für Rangierloks erheblich verlängern, da die nächsten Instandhaltungswerke in Maschen bei Hamburg und Seddin bei Berlin liegen. Für den Seehafen in Rostock, wo viele Güterzüge beginnen und enden, ist die Reparaturinfrastruktur von zentraler Bedeutung.

Die wirtschaftliche Lage von DB Cargo ist prekär. Die Gesellschaft kämpft seit Jahren mit roten Zahlen, was sich auf den Instandhaltungsbedarf auswirkt. Der Rückgang der Transportmengen hat die Situation verschärft, wie Unternehmenssprecher schildern. Darüber hinaus wird das Werk in Rostock als wichtiger Bestandteil der Logistik- und Instandhaltungsinfrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern angesehen. Hier werden auch Transporte für die Bundeswehr abgewickelt. Somit ist eine Werkstatt mit der bisherigen Kapazität unverzichtbar — nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus sicherheits- und verteidigungspolitischen Gründen.

Ausblick und Herausforderungen

Zusätzlich zu den aktuellen Herausforderungen gibt es Schatten über zukünftigen Investitionen. Hoffnungen auf eine Ansiedlung des Bahnherstellers Toshiba auf dem Gelände der DB Cargo waren zuletzt enttäuscht worden, was als strategischer Rückschlag für den Standort Rostock gewertet wird. Trotzdem plant die Deutsche Bahn, das Gelände durch ein Großprojekt zu verbessern, das auch die Sanierung des Güterbahnhofs umfasst. Dies könnte helfen, das Potenzial von Güterzügen besser zu nutzen.

Die geplante Bergung von 1,6 Millionen Tonnen Kriegsmunition aus der Nord- und Ostsee ist Teil dieses Großprojekts, das auch der Klimaneutralität bis 2045 dienen soll. Während der Landtag über diese Schritte abstimmen muss, bleibt die Zukunft des Rostocker DB-Cargo-Werks ungewiss. Die Mitarbeiter hoffen auf eine Wende, um das Werk zu erhalten und die drohende Schließung abzuwenden.

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OrtRostock, Deutschland
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