Aufstocker-Zahl steigt: Milliarden für Bürgergeld von Staat!

Aufstocker-Zahl steigt: Milliarden für Bürgergeld von Staat!
Schwerin, Deutschland - In einer aktuellen Erhebung wird deutlich, dass der Bedarf an zusätzlichen finanziellen Hilfen stetig wächst. Besonders betroffen sind Personen mit niedrigem Einkommen, die auf Bürgergeld angewiesen sind. Laut oz-online.de haben im vergangenen Jahr rund 826.000 Erwerbstätige Bürgergeld in Anspruch genommen. Dies ist ein alarmierendes Signal, da die Zahl der Aufstocker seit 2015 das erste Mal wieder ansteigt.
Die staatlichen Ausgaben für das Bürgergeld beliefen sich im letzten Jahr auf etwa sieben Milliarden Euro, was ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Um die Situation genauer zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass der Anspruch auf den Ergänzungsbetrag vom Einkommen, Vermögen und Bedarf abhängt. Dies hat die Bundesagentur für Arbeit in ihren jüngsten Informationen erläutert. Der Bedarf setzt sich aus einem festen Regelbedarf sowie den Kosten für Unterkunft und Heizung zusammen.
Die Rolle des Mindestlohns
Ein Blick auf den gesetzlichen Mindestlohn zeigt, dass dieser von 8,50 Euro pro Stunde im Jahr 2015 auf aktuell 12,82 Euro gestiegen ist. Dennoch wird die Forderung nach einer Anhebung auf 15 Euro im Jahr 2026 laut, unterstützt von Bundeskanzler Friedrich Merz. Arbeitgeber hingegen zeigen sich skeptisch gegenüber dieser Forderung. Der Linken-Abgeordnete Cem Ince hat sich für eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns ausgesprochen, da die Zahlen belegen, dass viele Aufstocker oft Minijobber sind, wobei laut der Bertelsmann Stiftung fast die Hälfte nicht mehr als den Mindestlohn beziehen.
Ein weiterer Aspekt ist das Einkommen, das Aufstocker im Vergleich zu Mindestlohnempfängern erzielen. Die Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeigen kühle Fakten: Ein kinderloses Paar, das 28,5 Stunden pro Woche für den Mindestlohn arbeitet, hat ein monatliches Nettoeinkommen von etwa 2.290 Euro. Im Vergleich dazu hat ein Paar, das Bürgergeld bezieht, zusammen mit der Warmmiete lediglich 1.458 Euro zur Verfügung. Diese Differenz von 832 Euro verdeutlicht die prekäre Lage vieler Haushalte.
Staatliche Unterstützung und Lebensrealitäten
Die steigenden Kosten für das Bürgergeld sind auch eine Reaktion auf die wachsende Zahl der Bedürftigen. Während die Ausgaben für Bürgergeld im Jahr 2024 auf 6,99 Milliarden Euro prognostiziert werden, zeigt sich, dass Haushalte mit mindestens einem Aufstocker insgesamt 11,61 Milliarden Euro erhalten haben. Dies liegt zum Teil daran, dass viele Aufstocker unterdurchschnittliche Löhne verdienen. Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen, die zusätzlich auf das Bürgergeld angewiesen sind, können von ihrem Einkommen nicht leben.
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Situation: Herr Hartwig, 35 Jahre alt und alleinstehend, verdient brutto 650 Euro pro Monat. Nach Abzug der Miete von 410 Euro bleibt ihm ein Ergänzungsbetrag von 581,50 Euro, was zusammen mit seinem Gehalt zu einem monatlichen Einkommen von 1.135 Euro führt. Ohne Arbeit könnte er jedoch lediglich auf 223 Euro Bürgergeld monatlich zählen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig das Bürgergeld als finanzielle Unterstützung ist, aber auch, wie gering die finanzielle Sicherheit ist, die viele Menschen erwarten können.
Es bleibt zu hoffen, dass durch die Diskussion um eine Erhöhung des Mindestlohns und mögliche Reformen im Bereich der sozialen Sicherheit die Lebensbedingungen der Betroffenen verbessert werden können. Es ist klar, dass da wieder viel Bewegung nötig ist, um eine faire und nachhaltige Lösung für alle zu finden.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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