Schwere Krise in Schwerin: Frühchenversorgung durch Personalmangel gefährdet!

In Schwerin kämpfen Kliniken mit Personalmangel und schlechter Frühchenversorgung; Aufsichtsratsmitglieder fordern politische Lösungen.
In Schwerin kämpfen Kliniken mit Personalmangel und schlechter Frühchenversorgung; Aufsichtsratsmitglieder fordern politische Lösungen. (Symbolbild/NAG)

Schwere Krise in Schwerin: Frühchenversorgung durch Personalmangel gefährdet!

Schwerin, Deutschland - In den Helios Kliniken in Schwerin, einem der größten Krankenhäuser Mecklenburg-Vorpommerns, herrscht alarmierende Stimmung. Seit Monaten gibt es zunehmende Unruhen, die die Versorgung insbesondere extrem kleiner Frühgeborener gefährden. Das berichtet Nordkurier. Hintergrund sind Entlassungen von Servicemitarbeitern, deren Aufgaben nun von Pflegekräften übernommen werden müssen. Diese personelle Verdichtung führt zu einer besorgniserregenden Situation auf den Stationen.

Besonders betroffen ist die Kinderklinik, die ihre Belastungsgrenze erreicht hat. Pflegekräfte und Ärzte haben einen offenen Brief verfasst, in dem sie auf die unterbesetzten Stationen aufmerksam machen. Die Kritik kommt auch von der politischen Seite: Thomas de Jesus Fernandes, AfD-Landtagsabgeordneter, fordert dringenden politischen Handlungsbedarf und bringt zur Sprache, dass trotz eines Konzerngewinns von 5,1 Millionen Euro im ersten Quartal 2025 die Qualität der Patientenversorgung leidet.

Personalmangel und Entlassungen

Neben den Entlassungen von Servicemitarbeitern kämpft die Klinik mit einer wachsenden Personalnot. So berichtet Schwerin.News, dass zwischen 50 und 60 Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft ihre Arbeitsplätze verloren haben. Dies hat spürbare Auswirkungen, denn nun müssen Pflegekräfte Aufgaben übernehmen, die zuvor von den Servicemitarbeitern erledigt wurden, wie etwa die Essensausgabe und das Bettenmachen. Derzeit herrscht Ungewissheit: Die Klinikleitung beteuert, dass keine betriebsbedingten Kündigungen anstehen, doch viele Angestellte sind verunsichert.

Die Probleme im Personalwesen sind nicht neu. Ein „Skill-Mix“-Modell wurde eingeführt, bei dem Teams aus unterschiedlich qualifiziertem Personal die Arbeit teilen sollen. Diese Maßnahmen können jedoch die akuten Herausforderungen im Klinikalltag nicht lösen. Entlassungen und befristete Verträge laufen aus, was wiederum dazu führt, dass Winston Ziegler, ein Mitarbeiter, seine Stelle aufgeben musste, um eine Zeitarbeitsform zu akzeptieren. Viele Pflegekräfte sind durch die zusätzlichen Aufgaben überlastet und berichten von langen Wartezeiten und Frustration bei den Patienten.

Politische Reaktionen und Zukunftsperspektiven

Die politische Reaktion auf die Missstände lässt nicht lang auf sich warten. Die AfD-Fraktion plant, die Thematik im Sozialausschuss zu besprechen und fordert einen Bericht der Landesregierung zu den aktuellen Zuständen in der Kinderklinik. Helios-Geschäftsführer Thomas Rupp stellt im Gegenteil zum offenen Brief dar, dass der Stellenplan in der Kinderklinik um vier ärztliche und um sechs pflegerische Stellen überschritten sei, und seit 2018 ein Personalzuwachs von 25 Prozent stattgefunden habe. Zudem seien 30 weitere Pflegekräfte eingestellt worden.

Die Klinik hat abermals in die Verbesserung der Infrastruktur investiert, wie eine neue Telefonanlage, computerassistierte OP-Technik und ein neues Röntgengerät. Doch trotz dieser Investitionen bleibt die Frage, wie die Versorgungssicherheit der Patienten gewährleistet werden kann. Die Unsicherheit ist fast greifbar und bietet einen Ausblick auf die Herausforderungen, die das Gesundheitssystem aktuell durchlebt. Gerade die aktuelle Situation in Schwerin setzt die dringende Notwendigkeit für nachhaltige Lösungen und eine umfassende Diskussion über das Gesundheitspersonal in Deutschland. Daten und Trends aus dem Bereich des Gesundheitspersonals zeigen eine weiterhin besorgniserregende Lage, über die Destatis informiert.

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OrtSchwerin, Deutschland
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