HanseYachts in Greifswald: Kurzarbeit und Entlassungen drohen!

Hanseyachts in Greifswald kündigt Kurzarbeit an und plant Entlassungen aufgrund sinkender Nachfrage im Yachtbau.
Hanseyachts in Greifswald kündigt Kurzarbeit an und plant Entlassungen aufgrund sinkender Nachfrage im Yachtbau. (Symbolbild/NAG)

HanseYachts in Greifswald: Kurzarbeit und Entlassungen drohen!

Greifswald, Deutschland - In einem aktuellen Schritt zur Anpassung an die schwierige Marktlage hat das Unternehmen Hanseyachts in Greifswald die Einführung von Kurzarbeit angekündigt. Diese Maßnahme soll von Mitte Juli bis Ende August gelten und ist eine Reaktion auf die sinkende Nachfrage nach Yachten, die deutliche Auswirkungen auf die Auftragslage hat. Laut NDR zeigen sich die Verantwortlichen um Vorstandschef Hanjo Runde angesichts der Herausforderungen besorgt und bemühen sich gleichzeitig um Unterstützung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern.

In einer Mitarbeiterversammlung gab Runde bekannt, dass das Land einer Schuldenschnittregelung für Hanseyachts zugestimmt hat. Das Wirtschaftsministerium äußert sich zwar zurückhaltend, bestätigt jedoch die laufenden Gespräche mit den Beteiligten. Diese Unterstützung könnte für die Zukunft des Unternehmens von großer Bedeutung sein, da das Geschäft durch einen Absatzrückgang, insbesondere in den Kernmärkten USA und Deutschland, belastet wird.

Stellenabbau und Sozialplan

Das Unternehmen plant zudem einen erheblichen Stellenabbau, der voraussichtlich 190 der insgesamt rund 740 Mitarbeiter betreffen wird. Diese Entlassungen sollen schrittweise bis Ende des Jahres erfolgen. Bereits Ende Mai wurden 60 Kündigungen ausgesprochen, wie stern.de informiert. Zusammen mit dem Betriebsrat wurde ein Sozialplan ausgearbeitet, der Abfindungszahlungen vorsieht, die sich nach Beschäftigungsjahren und Monatsgehalt richten, ergänzt um einen höheren Faktor auf Drängen der IG Metall.

Die Gewerkschaft hat betont, dass Kurzarbeit eine bessere Lösung sei, als die Mitarbeiter ohne Arbeitsplatz dastehen zu lassen. Dies spiegelt sich auch in den Aussagen von IG Metall Geschäftsführer Frank Prenzlau wider, der die Bedeutung der Kurzarbeit unterstreicht. Der Betriebsrat und die Unternehmensführung haben darüber hinaus angekündigt, dass, nach Ablauf der Kurzarbeit, eine neue Betriebsvereinbarung erforderlich sein wird.

Strategische Neuausrichtung

Die Situation um Hanseyachts ist komplex. Der Mehrheitseigner Aurelius plant seinen Rückzug und wird seine Anteile an den Unternehmer Andreas Müller aus Österreich abgeben. Diese Wechsel in der Eigentümerstruktur soll eine neue Ausrichtung des Unternehmens ermöglichen, die stärker am Markt orientiert ist. Aktuell nehmen die Verantwortlichen von Hanseyachts auch die Möglichkeit für eine stärkere Verbindung zwischen Familienunternehmertum und zukunftsorientierter Unternehmensführung in den Fokus.

Im Rahmen der Neuausrichtung wurde das Modell „Hanse 360“ auf der boot in Düsseldorf zur „Europäischen Yacht des Jahres 2025“ gekürt, was einen positiven Impuls für die Marke darstellt. Trotz der Herausforderungen bleibt die Motivation, die Qualität und Innovation, für die Hanseyachts bekannt ist, weiterzuverfolgen und in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu bestehen. Abschließend bleibt zu hoffen, dass die geflossenen Unterstützungsmittel und die strategischen Entscheidungen bald Wirkung zeigen, sodass das Unternehmen gestärkt aus dieser schwierigen Phase hervorgeht.

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OrtGreifswald, Deutschland
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